Arzneimittel und Therapie

Lovastatin: Zur KHK-Primärprävention

Männer und Frauen ohne Anzeichen einer koronaren Herzkrankheit und durchschnittlichen LDL-Cholesterinwerten, aber niedrigen HDL-Cholesterinspiegel, reduzieren ihr Risiko, ein ernstes Koronarereignis zu erleiden um 36% innerhalb von fünf Jahren, wenn sie den CSE-Hemmer Lovastatin einnehmen.

Dies ist die Hauptbotschaft der sogenannten AFCAPS/TEXCAPS-Studie. , einer Primärpräventionsstudie mit 6605 Teilnehmern, die aufgrund positiver Ergebnisse nach einer durchschnittlichen Studiendauer von 4,8 Jahren vorzeitig abgebrochen wurde. Die Teilnehmer der randomisierten, doppelblinden und plazebokontrollierten Studie wurden zusätzlich zu cholesterinarmer Diät und der Empfehlung zu regelmäßigen körperlichen Aktivitäten zunächst mit täglich 20 mg Lovastatin behandelt. Ziel war es, das LDL-Cholesterin auf unter 110 mg/dl zu senken. Bei der Hälfte der Teilnehmer war dazu eine Erhöhung der Lovastatin-Dosis auf 40 mg/d notwendig. Durch die Behandlung wurde das Gesamtcholesterin um 18,4%, LDL-Cholesterin um 25% und die Triglyceride um 15% gesenkt. Gleichzeitig stieg das HDL-Cholesterin um 6%. Der Quotient zwischen Gesamt- und HDL-Cholesterin verbesserte sich von 6,3 auf 4,8. Das Risiko einer ersten schwerwiegenden Koronarereignisses wurde durch Lovastatin um statistisch signifikante 36% gesenkt. Bemerkenswert ist, daß sich der klinische Nutzen sehr früh einstellte.
AFCAPS/TEXCAPS schließt somit eine Wissenslücke bei der lipidsenkenden Therapie und erweitert den Nutzen einer lipidsenkenden Therapie mit Lovastatin auf Millionen von Erwachsenen, die nach Maßgabe der bisherigen Behandlungsstandards nicht als Kandidaten für eine solche Therapie galten. Kandidaten für die Primärprävention sind Männer über 45 Jahre und Frauen über 55 Jahre, die ein HDL-Cholesterin unter 40 mg/dl und ein LDL-Cholesterin über 130 mg/dl aufweisen.


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