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Kopfschmerzen: Rückgang in der Schwangerschaft

Theoretisch gesehen wäre eine Schwangerschaft ein wirksames Mittel gegen Kopfschmerzen. Denn bei 80 Prozent der Kopfschmerz-Patientinnen geht die Pein im Kopf deutlich zurück, sobald sie schwanger werden.

Das haben italienische Ärzte herausgefunden. Bei Migräne sind derartige Zusammenhänge schon länger bekannt. Überraschend ist jedoch, so Experten der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG), daß auch Spannungskopfschmerzen bei den meisten Schwangeren besser werden. Die hormonellen Veränderungen in einer Schwangerschaft beeinflussen eine Migräne. Bei vielen Frauen verschwinden die Beschwerden völlig oder gehen deutlich zurück, weil das Auf und Ab der Hormone im Monatszyklus ausgeschaltet ist. Dies bestätigt erneut eine aktuelle Umfrage italienischer Ärzte bei schwangeren Frauen. Die Frauen hatten vor ihrer Schwangerschaft unter Kopfschmerzen gelitten. Bei 80 Prozent gingen Häufigkeit und Schwere der Attacken während der Schwangerschaft deutlich zurück und nur bei drei Prozent wurden die Anfälle schlimmer. "Auffallend ist darüber hinaus", sagt Christina Urban von der Neurologischen Universitätsklinik in Essen, "daß sich die Form der Migräne verändern kann." Ein Teil der Frauen hatte vor ihrer Schwangerschaft an einer sogenannten Migräne mit Aura gelitten. In diesen Fällen gehen neurologische Ausfälle wie Sehstörungen der Schmerzattacke voraus. Während der Schwangerschaft verschwand dieses Frühstadium bei fast der Hälfte der Betroffenen. Bei ihrer Untersuchung haben die italienischen Ärzte jedoch nicht nur Migräne-Patientinnen befragt, sondern erstmals auch Frauen, die unter Spannungskopfschmerzen leiden. Der überraschende und neue Befund: Auch diese Kopfschmerzen bessern sich bei mehr als 80 Prozent der Frauen in der Schwangerschaft. Dieser Zusammenhang zwischen Hormonen und Spannungskopfschmerzen war bislang unbekannt.

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