Prisma

Alkoholismus: Karrierebeginn oft schon auf der Schulbank

Der Grundstein für eine Trinkerkarriere wird oft schon in der Schulzeit gesetzt. Dies ergab eine Untersuchung des Robert Koch-Instituts an Berliner Schulen.

Zwar ist die Häufigkeit des Trinkens bei Jugendlichen insgesamt gesunken, jedoch ist der Gesamtverbrauch an Alkohol unter den vom Robert Koch-Institut befragten Schülern (siebte bis zehnte Klasse, Hauptschule und Gymnasium) seit 1985 um 32% gestiegen. Besonders besorgniserregend ist nach Meinung der RKI-Expertin Bärbel-Maria Bellach, "daß der Anstieg des Gesamtalkoholverbrauchs von einer Gruppe von Vieltrinkern verursacht wird. Fünf bis sechs Prozent aller von uns untersuchten Schüler trinken täglich und sind damit in Gefahr, eine Suchtkarriere zu beginnen." Der Zeitvergleich betrifft nur Westberliner Schüler, für Ostberliner Schüler ist kein Vergleich mit zurückliegenden Jahren möglich. Aktuelle Umfragen unter Ostberliner Schülern belegen jedoch, daß Alkoholkonsum auch bei ihnen ein weit verbreitetes Problem darstellt. "Von uns befragte Ostberliner Schüler trinken gegenwärtig etwa doppelt so viel wie Westberliner", so Frau Bellach. Auch hier ist es eine Gruppe von Vieltrinkern, die die Gesamtzahlen hochtreibt. Den größten Anteil dieser Gruppe stellen männliche Hauptschüler der oberen Klassen - die Trinkmenge steigt insgesamt mit dem Alter stark an.

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