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Viel hilft viel: Substitution von Vitamin B6, B12 und Folsäure

Die amerikanische Gesundheitsbehörde (FDA) hat empfohlen, die in den USA praktisch obligaten morgendlichen Frühstücksflocken mit Folsäure und B-Vitaminen anzureichern.

Trotz ausreichender bzw. überreichlicher Kalorienzufuhr ist eine adäquate Versorgung mit den Vitaminen B6, B12 und Folsäure auch in den Industrienationen nicht gewährleistet. Als Folge des Mangels kann es zu einem Anstieg von Homocystein kommen - einem der Hauptrisikofaktoren für Arteriosklerose und Herzinfarkt. Die FDA hat daher die Empfehlung ausgesprochen, Frühstücksflocken mit den Vitaminen B6, B12 und Folsäure anzureichern. Wie eine englische Studie belegt, ließe sich diese Empfehlung allerdings noch verbessern. Je 25 Männer und Frauen mit koronarer Herzkrankheit testeten für jeweils 5 Wochen ein "Placebocereal" bzw. eines von drei mit den empfohlenen Mengen an Vitamin B6 und B12 sowie mit unterschiedlichen Mengen an Folsäure angereicherten Cerealien. In der Gruppe mit der von der FDA empfohlenen Menge an Folsäure (127 µg/d) kam es zu einem Anstieg des Plasmafolsäurespiegels um über 30% und einem Abfall des Homocysteinspiegels um 3,7%. Demgegenüber wurden bei 499 µg/d bzw. 665 µg/d Folsäure Anstiege des Plasmafolsäurespiegels um 65% bzw. 100% und Rückgänge des Homocysteinspiegels um 11% bzw. 14% beobachtet. Die Autoren der Studie fordern daher, wesentlich mehr Folsäure und B-Vitamine zu substituieren als von der FDA empfohlen. In Deutschland wird dies in absehbarer Zukunft aufgrund der bestehenden Gesetzlage allerdings ohnehin nur über Nahrungsergänzungsmittel und nicht über Müslis möglich sein.

Quelle: New England Journal of Medicine, 338 (15): 1009 -1015, 9. April 1998

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