DAZ aktuell

Potenzmittel Viagra: Entscheidung noch im Juni?

BONN (im). Da mit der Zulassung von Sildenafil (Viagra) in Europa im September zu rechnen sei, laufe parallel in Deutschland die Überprüfung, ob künftig die gesetzlichen Krankenkassen für das potenzsteigernde Präparat zahlen müssen.

Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer muß zunächst der Bundesausschuß der Ärzte und Krankenkassen fachlich darüber befinden. Eine Entscheidung könne das Gremium aus Ärzten und Kassen auf seiner Sitzung noch im Juni fällen. Der Ausschuß wisse, daß er eine restriktive Handhabung mit Viagra auf Kassenrezept wünsche, so Seehofer am 15. Juni vor Journalisten in Bonn. Bei liberaler Auslegung kämen ansonsten auf die gesetzliche Krankenversicherung Ausgaben in Milliardenhöhe zu, warnte er. Sollte der Bundesausschuß aus fachlichen oder juristischen Gründen nicht über Viagra befinden können, werde er rasch politisch handeln, sagte der Minister. Eine Erstattung käme höchstens in begründeten Indikationen und nur in Ausnahmen, beispielsweise für Rollstuhlfahrer, in Betracht. Keinesfalls sei die GKV dazu dar, "Life-Style-Medikamente" zu bezahlen. Auf die Milliarden-Dimensionen hatte zuvor Dr. Lothar Krimmel von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hingewiesen, der uneingeschränkte Viagra-Verordnungen auf Kassenrezept als "Super-GAU" für die GKV bezeichnet hatte (AZ Nr. 25 vom 15. Juni).

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