Prisma

Adipositas: Noch längst keine Therapie in Sicht

Neue Forschungsergebnisse machen wieder einmal die Hoffnungen auf eine rasche Entwicklung von wirkungsvollen Antiadiposita zunichte.

Ein Ansatzpunkt für die Entwicklung von Medikamenten zur Bekämpfung der Adipositas war bislang Neuropeptid Y, ein Neurotransmitter, der als stärkster Stimulus für Hunger und die Aufnahme von Nahrung galt. Durch Blockade des zugehörigen Neuropeptid-Y-Rezeptors (NPY-Y5) versuchte man im Tiermodell, das Hungergefühl auszuschalten und somit eine Gewichtsreduktion zu erreichen.
Wie Wissenschaftler der Universität Washington nun belegen konnten, ist der NPY-Y5-Rezeptor für die Regulation der Sättigung jedoch weit weniger relevant als allgemein angenommen wurde. Untersuchungen an Mäusen, denen der NPY-Y5-Rezeptor fehlt, zeigten, daß die Tiere keine Störungen in ihrer Nahrungsaufnahme aufweisen. Im Gegenteil - anstatt, wie man annehmen sollte, besonders schlank zu sein, entwickeln die Mäuse mit zunehmendem Alter sogar eine leichte Form der Adipositas. Sollten sich die Ergebnisse in weiteren Studien bestätigen, würde dies das Aus für eine ganze Reihe von in der Entwicklung befindlichen Wirkstoffen gegen die Adipositas bedeuten.

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