Arzneimittel und Therapie

Neue Impfempfehlung für Senioren: Generelle Pneumokokken-Impfung für alle übe

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut, Berlin, hat in ihrer jüngsten Sitzung die Empfehlungen zur Pneumokokken-Impfung erweitert: Sie wird jetzt für alle Personen über 60Jahre empfohlen.

Bislang war die Impfempfehlung nur auf Risikogruppen beschränkt, wie Personen mit Diabetes, chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Immungeschwächte. Damit reagiert die STIKO auf das hohe Erkrankungs- und Mortalitätsrisiko, das insbesondere für Menschen über 60Jahre besteht. Auch die zunehmende Antibiotikaresistenz der Pneumokokken-Stämme veranlaßte die STIKO zur Änderung ihrer Empfehlung. In den USA, Kanada, Belgien und Österreich wird die generelle Pneumokokken-Impfung für Senioren bereits seit Jahren empfohlen.

Ältere Menschen besonders gefährdet Pro Jahr sterben in Deutschland schätzungsweise 12000 Menschen an den Folgen einer schweren Pneumokokken-Infektion - das sind mehr als 200 Personen pro Woche. Trotz Behandlung führen Pneumokokken-Infektionen bei jedem Zehnten zum Tod. Bei Senioren liegt die Sterblichkeitsrate sogar bei 40%. Generell sind Personen über 60Jahre - selbst wenn sie gesund sind - einem besonders hohen Erkrankungsrisiko ausgesetzt. Fast die Hälfte aller ambulant erworbenen Lungenentzündungen werden durch Pneumokokken verursacht. Bei fast jedem dritten infizierten Patienten gelangen die Bakterien ins Blut und können auf diesem Wege das zentrale Nervensystem, das Herz, das Skelettsystem und andere Organe befallen.

Nur 7,4% der Senioren sind gegen Pneumokokken geimpft Trotz des hohen Erkrankungsrisikos ist nicht einmal jeder Vierzehnte der über 60jährigen ausreichend gegen Pneumokokken geimpft. Über 40% der insgesamt 998 Befragten halten eine Schutzimpfung für nicht notwendig. Von ihrem Arzt wurden gerade einmal 6% jemals auf die Impfmöglichkeit gegen Pneumokokken hingewiesen.

Quelle Presseinformation der Pasteur Mérieux MSD, Leimen.

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