Arzneimittel und Therapie

Alzheimer-Krankheit: Rivastigmin für die EU zugelassen

Rivastigmin (Exelon®) wurde zur Behandlung von leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz von der Europäischen Kommission zugelassen.

Rivastigmin ist ein Acetylcholinesterasehemmer. Die Substanz zeigte in klinischen Studien eine bedeutende Verbesserung in den drei Hauptgebieten, die bei der Einstufung von Alzheimer-Demenz untersucht werden: Wahrnehmung, Alltagsbewältigung und allgemeine Funktionen. In Kürze wird Rivastigmin in Österreich, Finnland, Deutschland, Schweden und Großbritannien erhältlich sein. Das Medikament wird zur Zeit auch von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA und weiteren Behörden geprüft. Morbus Alzheimer ist eine fortschreitende, degenerative Erkrankung des Gehirns, die Gedächtnis, Denken und Verhalten beeinträchtigt. Weltweit sind mehr als 10 Millionen Menschen davon betroffen. Oft wird die Erkrankung verhältnismäßig spät diagnostiziert und deshalb nicht behandelt. Eine rechtzeitige Diagnose und die anschließende medikamentöse Behandlung zur Steigerung der Wahrnehmung und Stärkung der allgemeinen Funktionen können eine gleichbleibende oder sogar verbesserte Lebensqualität für Patienten, Angehörige und Pflegepersonal bewirken.

3300 Patienten in Phase III Die Zulassung von Rivastigmin in der EU stützt sich zu einem Teil auf die Ergebnisse des ADENA-Programmes (Alzheimers Disease ENA 713), dem bisher größten weltweiten Phase-III-Studienprogramm, das je für ein Alzheimer-Medikament durchgeführt wurde. Dieses Programm umfaßte über 3300 Patienten mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz mit einem Durchschnittsalter von 73 Jahren. Neben Rivastigmin erhielten die Patienten auch ihre anderen benötigten Medikamente. Somit konnte die Effizienz und Sicherheit von Rivastigmin im normalen klinischen Alltag geprüft werden. Bei den mit Plazebos behandelten Patienten verschlechterte sich der Zustand. Bei Patienten, die Rivastigmin erhielten, blieb er indessen gleich oder verbesserte sich. Die klinisch bedeutende Wirkung von Rivastigmin ergab sich einerseits bei den kognitiven Fähigkeiten wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Orientierung. Auch bei der Alltagsbewältigung, zum Beispiel bei Sozialkontakten, beim Essen, beim unabhängigen Anziehen oder beim Spazierengehen erzielte Rivastigmin positive Ergebnisse.

Quelle Pressemitteilung der Novartis, Basel.

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