Arzneimittel und Therapie

Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen: Folsäure für alle?

Amerikaner stehen auf angereicherte Nahrungsmittel - z. B. im Fall von Frühstücksmüslis. Nun wurde untersucht, wie stark ein Frühstücksmüsli mit Folsäure angereichert sein muß, um Homocysteinspiegel wirksam zu senken.

75 Personen, die unter einer koronaren Herzerkrankung litten, mußten im Rahmen einer Cross-over-Studie - randomisiert, doppelblind und plazebokontrolliert - über fünf Wochen jeden Morgen ein Müsli essen. Es enthielt neben den empfohlenen Mengen an B-Vitaminen entweder 0 µg, 127 µg, 499 µg oder 665 µg Folsäure. Wie zu erwarten stiegen die Folsäurespiegel im Plasma direkt proportional mit der Folsäureaufnahme an. Eine deutliche Senkung der Homocysteinspiegel ließ sich allerdings erst durch höhere Folsäurekonzentrationen erreichen: Unter127 µg Folsäure erhöhten sich die Folsäurespiegel um 30,8%, die Homocysteinspiegel gingen nur um 3,7% zurück. Wer dagegen 499 µg bzw. 665 µg Folsäure zu sich nahm, konnte die Homocysteinspiegel um 11 bzw. 14% senken; die Folsäurespiegel stiegen um 64,8% bzw. 105,7%.

Müsli oder Tablette - ganz nach Geschmack
Die Konsequenzen dieser Studie liegen auf der Hand: Sollte sich bestätigen, daß eine Senkung der Homocysteinspiegel das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen reduziert - und die Datenlage spricht dafür - ist die tägliche Zufuhr von mindestens 400 µg Folsäure nicht nur für Frauen mit Kinderwunsch, sondern für alle Personen empfehlenswert. Ob dies durch eine Tablette oder ein entsprechend angereichertes Frühstücksmüsli geschieht, bleibt dabei jedem selber überlassen. Entscheidend für die Wirkung dürfte eher die erforderliche Compliance sein.





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