Prisma

Migräne: Keine Folge von Durchblutungsstörungen

Schwedische Forscher konnten jetzt erstmals nachweisen, daß Migräneanfälle nicht von Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht werden.

Wie kaum ein anderes Gewebe ist das Gehirn auf die konstante Zufuhr von Sauerstoff angewiesen. Ist etwa bei einem Schlaganfall die Blutversorgung durch einen Gefäßverschluß gedrosselt, wird Sauerstoff aus dem umgebenden Nervengewebe gezogen, um den Stoffwechsel der Nervenzellen nach Möglichkeit aufrechtzuerhalten. Dieser erhöhte Sauerstoffverbrauch müßte auch bei einer Migräne nachweisbar sein, wenn diese durch eine Minderdurchblutung des Gehirns verursacht würde.
Die schwedischen Wissenschaftler untersuchten daher bei Migränepatienten Blutfluß und Sauerstoffverbrauch im Gehirn. Resultat: Während einer Migräneattacke ist sowohl der Blutfluß als auch der Sauerstoffverbrauch im Gewebe reduziert. Somit konnte eine Minderdurchblutung als Ursache des Kopfschmerzes erstmals zweifelsfrei ausgeschlossen werden. Ein reduzierter Blutfluß in Verbindung mit einem verminderten Sauerstoffverbrauch könnte jedoch durch eine geringere Aktivität der Nervenzellen bei einer Attacke erklärt werden.

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