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Metronidazol: Erhöhtes Krebsrisiko bei Helicobacter-pylori-Infektion?

Die Gabe von Metronidazol kann bei Personen mit Helicobacter-pylori-Infektion das Risiko für Magenkrebs erhöhen.

Dies ist das Ergebnis von Forschern der Universität von Nova Scotia. Wie sie kürzlich in einer Ausgabe von Molecular Microbiology (vol. 28. S. 383) veröffentlichten, beruht das antibiotische Prinzip von Metronidazol darauf, ein Enzym von Helicobacter pylori derart zu verändern, daß es die Bakterien-DNA angreift und zerstört. Dieser Effekt bleibt jedoch nicht zwingend auf die DNA von Helicobacter pylori beschränkt - das veränderte Enzym kann auch Zellen der Magenschleimhaut angreifen. Metronidazol wird zur Behandlung von verschiedenen Infektionen in Dosen eingesetzt, die für eine Helicobater-pylori-Eradikation nicht ausreichend sind. Auch in diesen "niedrigen" Konzentrationen wird jedoch beim Vorhandensein von Helicobacter pylori das Magenkrebsrisiko erhöht. Derzeit gilt Metronizadol als eines der effektivsten Therapeutika für die Helicobacter-Eradikation. Ob diese Ansicht aufgrund der schwedischen Ergebnisse geändert werden muß, bleibt abzuwarten.

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