Prisma

Virenvermehrung: Weniger ist mehr

Niedrigere Temperaturen verbessern die Vermehrung von Viren für die Gentherapie.

Für gentherapeutische Behandlungen werden retrovirale Vektoren benötigt, die "gesunde" Gene in die DNS eines Patienten einbringen. Die Viren werden für gewöhnlich bei einer Temperatur von 37°C vermehrt. Niederländische Molekularbiologen haben nun eine Methode entwickelt, bei der die Vermehrung retroviraler Vektoren um den Faktor fünf bis zehn gesteigert werden kann, und zwar durch die Senkung der Temperatur auf 32°C. Viren aus Kultur von 37 Grad werden innerhalb von zehn Stunden zur Hälfte wieder vernichtet. Eine Senkung der Temperatur auf 32 Grad verändert nicht das Tempo der Virenvermehrung, bewirkt aber einen wesentlich langsameren Vernichtungsprozeß. Somit lassen sich bedeutend höhere Virenausbeuten erzielen und, da die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Addition genetischen Materials von der Virenmenge abhängt, Gentherapien effektiver gestalten.

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