Prisma

Migräne: Patienten vor Schaden bewahren

Die Migräne ist die häufigste neurologische Erkrankung. Trotz effektiver Behandlungsmöglichkeiten wird sie oft nicht adäquat behandelt.

Die Endauswertung der ADITUS-Lifestyle-Studie, einer großen internationalen Untersuchung mit über 1000 Migränepatienten aus sieben Ländern, zeigt, daß viele Patienten trotz heftiger Migräneattacken nicht zum Arzt gehen und statt dessen eine insuffiziente, zum Teil sogar schädliche Selbstmedikation betreiben. Die Mehrzahl der Migräniker hat Angst, von ihrem Arzt nicht ernst genommen zu werden. Migränepatienten sind durch die Attacken in ihrem privaten und beruflichen Leben oft massiv beeinträchtigt. Die Ergebnisse einer neuen Lifestyle-Studie zeigen, daß 58% der Betroffenen einmal im Monat eine Attacke haben. Bei 63% dauert sie länger als acht Stunden. 71% der Betroffenen müssen während der Attacke ihre Alltagsaktivität unterbrechen, 41% sagen geschäftliche Termine ab. Die Patienten geben zum Teil enorme Summen für alternative Behandlungsformen wie Akupunktur, Besuche beim Heilpraktiker, für Massage und Homöopathie aus. Dies ergibt eine Befragung an 500 Patienten. 28% von 500 befragten Kopfschmerz- bzw. Migräne-Patienten gaben 1996 insgesamt 87 400,- DM aus. Das sind pro Patient ca. 1387,- DM. Die weitere Patientenbefragung aus dem Jahre 1997 ergab, daß von 973 Migränepatienten 16% von Ergotaminen abhängig waren. Gleichzeitig bewerteten die Patienten die Effektivität der Ergotamine als relativ schlecht - Schulnote 4,2! 45% der Patienten kauften ihre Medikamente selbst und gaben durchschnittlich 409,- DM pro Jahr aus.

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