Arzneimittel und Therapie

Alendronat: Schutz vor Knochenbrüchen

Frauen mit einer manifesten Osteoporose haben ein großes Risiko für weitere Frakturen. Bei Frauen mit prävalenten Wirbelfrakturen läßt sich mit dem Aminobisphosphonat Alendronat die Inzidenz neuer Frakturen signifikant reduzieren.

In einer doppelblinden plazebokontrollierten Studie wurde untersucht, inwieweit sich mit Alendronat bei Frauen zwischen 55 und 81 Jahren mit einer Schenkelhals-Knochendichte von höchstens 0,68 g/cm2 das Frakturrisiko reduzieren läßt. In elf klinischen Zentren wurden für diese bislang größte prospektive Osteoporose-Studie insgesamt 6459 Frauen aufgenommen, deren Wechseljahre mindestens zwei Jahre zurücklagen. 2027 Frauen, die bereits Wirbelfrakturen erlitten hatten, wurden dem ersten Studienarm, der Vertebral Fracture Study, zugeteilt und 4432 Frauen mit erheblich erniedrigter Knochendichte, doch bislang ohne Frakturen, dem zweiten Studienarm, der Clinical Fracture Study. Alle Patientinnen erhielten täglich entweder 5mg Alendronat oder Plazebo und die meisten zusätzlich Calcium und Vitamin D. Nach zwei Jahren wurde die Alendronat-Dosis auf 10 mg täglich erhöht und nach 3 bzw. 4 Jahren eine Röntgenkontrolle durchgeführt. Als neue Wirbelfraktur wurde eine auf dem Röntgenbild um mehr als 20 Prozent reduzierte Wirbelhöhe am Ende der Studie definiert.

Rückgang der Knochenbrüche In der Vertebral Fracture Study konnte unter Alendronat das Risiko für neue Wirbelbrüche hochsignifikant um 47% gesenkt werden, das Risiko für Oberschenkelhalsfrakturen sogar um 51% und das für Gesamtfrakturen um 28%. Im zweiten Studienarm, der die meisten Patientinnen umfaßte, war mit 44% ein signifikanter Rückgang er- ster Wirbelfrakturen zu verzeichnen. Frauen nach der ersten Wirbelfraktur haben ein doppelt so hohes Risiko für Hüftfrakturen und ein fünffach erhöhtes Risiko für weitere Wirbelfrakturen. Alendronat schützt vor genau dieser ersten Fraktur. Die Frauen mit der geringsten Knochendichte profitierten am meisten von der Alendronat-Therapie. Deren Knochendichte verbesserte sich durchschnittlich um 4,7%.

Quelle MSD-Symposium "Fosamax: New insights & latest research advances", Prag, 14.November 1997.

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