DAZ aktuell

Betriebskrankenkassen: Nullrezepte weiterleiten

Bonn (im). In diesem Jahr müssen Patienten rund 20 Prozent der Ausgaben für Arzneimittel aus eigener Tasche zahlen, voraussichtlich sieben Milliarden Mark. Wie der Bundesverband der Betriebskrankenkassen am 9. März in Bonn mitteilte, betrug der Anteil der Zuzahlungen 1997 rund 5,5 Milliarden Mark.

Nach Angaben des BKK-Bundesverbands, der im Arzneibereich federführend für die gesetzlichen Krankenkassen agiert, hat der GKV im vergangenen Jahr in den westlichen Bundesländern 25,7 Milliarden Mark für Medikamente aufgewendet, in den neuen Bundesländern 6,2 Milliarden Mark. Ein Jahr zuvor hatten die Ausgaben sowohl im Westen (26,8 Milliarden Mark) als auch im Osten (6,7 Milliarden Mark) höher gelegen (siehe auch DAZ Nr. 10 vom 5. März). Die Betriebskrankenkassen führen die Rückgänge vor allem auf die Selbstbehalte der Versicherten zurück, die im vergangenen Jahr bekanntlich zweimal angehoben wurden. So seien nach einem Vorzieheffekt im Juni 1997 die Ausgaben der Kassen für Arzneimittel anschließend spürbar gesunken. In den neuen Bundesländern komme darüber hinaus eine zurückhaltende Arznei-Verordnungspraxis der Ärzte hinzu.

Nullrezepte wichtig Der BKK-Bundesverband appelliert zudem an die Apotheker, auch die Nullrezepte vollständig weiterzuleiten. Die Pharmazeuten hätten keinen finanziellen Nachteil, da der Kassenrabatt ebenso wie die Abrechnungsgebühr entfalle. Die Daten werden jedoch für die Ermittlung von Budgets oder Richtgrößen, für Wirtschaftlichkeitsprüfungen sowie Festbeträge benötigt, heißt es in der Mitteilung der Kassen weiter. Dort wird zudem auf die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 16 Prozent am ersten April hingewiesen. Dies belaste die Krankenkassen voraussichtlich mit rund 200 Millionen Mark jährlich. Dies setze sich zusammen aus 140 Millionen Mark im Nicht-Festbetragsmarkt sowie aus rund 65 Millionen Mark wegen der Anpassung der Festbeträge an die höhere Mehrwertsteuer zum ersten April.

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