Prisma

Neue optische Technik: Bilder im Auge

Ein Laser und ein schnelldrehendes spiegelndes Vieleck bilden die Bausteine eines Verfahrens, mit dem Bilder direkt auf die Netzhaut des Auges projiziert werden können.

Mit Hilfe dieser sogenannten Scanning Display Method (RSD) läßt sich eine computersimulierte virtuelle Wirklichkeit "naturgetreu" abbilden. Die Bildqualität ist viel besser als bei einer Bildschirmwiedergabe. Die verwendete Laserlichtstärke ist fünftausendmal kleiner als die für das Auge kritische Dosis und daher ungefährlich. Bei der RSD-Technik wird das Bild dadurch aufgebaut, daß mit einem Lichtfleck sehr schnell Linien untereinander geschrieben werden. Die Intensität des Lichts verändert sich dabei mit der Position auf der Linie. Die Linien werden mit einer solchen Geschwindigkeit geschrieben, daß das Auge das aufgebaute Lichtpunktmuster als ein zusammenhängendes Bild wahrnimmt. Die bisherigen Verfahren benutzen einen Bildschirm, der aus kleinen lichtgebenden Elementen (aus sogenannten Pixeln) aufgebaut ist, die ein- oder ausgeschaltet werden. Die Qualität eines Bildes, das aus Pixeln aufgebaut wird, ist jedoch gering, weil sich die Pixel kaum noch verkleinern lassen. Mit den bestehenden Abbildungstechniken ist daher die Qualität von Bildern, die ein großes Blickfeld erfassen, kaum zu verbessern. Wenn aber Licht mit Hilfe eines Lasers direkt auf die Netzhaut projiziert wird, läßt sich ein optimales Bild erzielen. Der Laser bündelt das Licht zu so kleinen und auf der Netzhaut so dicht nebeneinander gesetzten Punkten, daß das Auge sie nicht mehr unterscheiden kann. Mit der RSD-Technik lassen sich naturgetreue Bilder nachahmen, die fast das ganze Gesichtsfeld in Anspruch nehmen. Dreidimensionale Bilder entstehen dann, wenn jedes Auge ein leicht abweichendes Bild erhält. Ein Bild kann auch aus mehreren Farben zusammengesetzt werden. Weil der Laser nur wenig Licht verwendet, ist das RSD-Verfahren energiesparend, d. h. vergleichbar mit Kopfhörern, die weniger Strom verbrauchen als Lautsprecherboxen.

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