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MMR-Impfstoff: Für Autismus und chronisch entzündetes Darm-Syndrom verantwortl

Wissenschaftler am Royal Free Hospital in London sind offenbar auf ein neues Syndrom bei Kleinkindern gestoßen, das durch Darmentzündung (IBD, inflammatory bowel disease) sowie psychiatrische Probleme gekennzeichnet ist.

In dem Bericht in der neuesten Ausgabe des medizinischen Fachblattes The Lancet veröffentlichen Dr. Andrew Wakefield und Kollegen die Ergebnisse einer Studie von zwölf Kindern, die wegen abdominalen Schmerzen, Diarrhö und Anzeichen von Autismus an die Gastroenterologische Abteilung des Krankenhauses überwiesen werden mußten. Nach Angaben der Autoren machen die Eltern von acht der jungen Patienten (alle zwischen 3 und 10 Jahre alt) die Impfung ihres Kindes mit einem kombinierten Mumps-Masern-Röteln-Impfstoff (MMR) verantwortlich.
Vor allem die Verhaltensprobleme der Kinder, wie z.B. das Vergessen der erst gelernten noch recht einfachen Sprachkenntnisse, typischerweise gesehen in Fällen von Autismus, traten nur Tage nach dem Impfvorgang mit dem MMR-Impfstoff auf. Nach gründlichen gastroenterologischen und neurologischen Untersuchungen und einer Beurteilung der Entwicklung der Kinder wurden neun der Patienten mit Autismus diagnostiziert, bei acht weiteren traten Verhaltensänderungen innerhalb der ersten sechs Tage nach der Impfung auf. Alle Kinder, die in der Studie untersucht worden waren, zeigten die selben Darmbeschwerden, in diesem Falle eine enorme Anschwellung des Dünndarms.
Der MMR-Impfstoff ist ein Kombinationspräparat, das die attenuierten Formen der Viren für Mumps, Masern und Röteln enthält. 600 000 Dosen dieses Impfstoffes werden jährlich in Großbritannien an Kinder verabreicht, in den meisten Fällen im zweiten Lebensjahr. Dr. Wakefield vertritt die Meinung, daß dem Immunsystem der Kinder zuviel zugemutet wird, indem sie mit drei lebenden, wenn auch abgeschwächten Viren zur gleichen Zeit fertig werden müssen. Er schlägt vor die drei Impfstoffe getrennt zu verabreichen, z. B. im Jahresabstand um dem Körper der jungen Patienten genügend Zeit zu lasen sich zu regenerieren. "Wir setzen die Kinder keinem größerem Risiko aus, wenn wir die Impfstoffe voneinander trennen", so Dr. Wakefield.
Doch die Studie ist in Wissenschaftskreisen auf Kritik gestoßen. In der gleichen Ausgabe des Lancet weisen Robert Chen und Frank De Stefano darauf hin , daß hunderte von Millionen von Menschen weltweit die Vakzine erhalten haben ohne chronische Darmprobleme oder Verhaltensstörungen aufzuweisen. Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß "falls MMR dieses Syndrom auslöst, es dies äußerst selten tut". Chen und DeStefano weisen auf Schwachstellen der von Wakefield aufgestellten Hypothese hin, in der die Impfung mit MMR zu IBD führt, das wiederum zu einer intestinalen Resorptionsstörung und letztlich zu neurologischen Schäden führt". Die Verhaltensänderungen gehen in den meisten der genannten Fälle den Darm-Symptomen voraus. Außerdem konnten die Befunde von Wakefield et al., die die Viren in Patienten mit IBD feststellten, von anderen Wissenschaftlern mit sensitiveren Testmethoden nicht reproduziert werden. Was den Zeitpunkt des Auftretens der Neurologischen Symptome inklusive Autismus betrifft, weisen Chen und De Stefano darauf hin, daß Autismus erstmals im zweiten Lebensjahr des Kindes erkennbarerweise auftritt - im gleichen Zeitraum also wie die erste MMR-Injektion. "Es ist also kaum überraschend, daß manche Fälle auf die Impfung mit MMR folgen."
Das britische Gesundheitsministerium warnt vor überstürzten Schlußfolgerungen und hat Eltern dazu aufgefordert, ihre Kinder auch weiterhin gegen Mumps, Masern und Röteln impfen zu lassen. Jeremy Metters, der stellvertretende Chief Medical Officer der britischen Regierung, sagte in einer Stellungnahme, es gebe bisher keinen eindeutigen Beweis dafür, daß MMR das ihm jetzt unterstellte Risiko trägt. "Das Risiko des Nicht-Impfens überwiegt bei weitem diejenigen etwaiger Nebenwirkungen."








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