Arzneimittel und Therapie

TÜV-Studie: Baldrian macht nicht müde

Eine Studie im Auftrag des TÜV untersuchte den Effekt von Baldrianextrakt auf die Fahrtauglichkeit.

Einschlafen am Steuer gilt als häufigste Einzelursache aller Unfälle mit tödlichem Ausgang. Neben Schlafstörungen führen gerade auch Schlafmittel zu einer erhöhten Tagesmüdigkeit. Der Überhang-Effekt ist bei Benzodiazepinen deutlich höher als bei pflanzlichen Extrakten. Dennoch läßt sich ein Einfluß auf die Tagesmüdigkeit auch durch Baldrianextrakte nicht von vornherein ausschließen. Um den akuten Effekt von LI 156 auf die Fahrtauglichkeit zu überprüfen, erhielten 99 Probanden im Alter zwischen 30 und 60 Jahren entweder 600 mg Baldrianextrakt, 1 mg Flunitrazepam oder Plazebo als Einmalgabe. Gemessen wurde die Reaktionszeit vor und nach der Medikation. Während sich die Reaktionsfähigkeit in der Flunitrazepam-Gruppe bei etwa einem Viertel der Probanden verschlechterte, verbesserte sie sich unter Baldrianextrakt und Plazebo als Folge des Übungseffektes leicht. Auch nach der abendlichen Einnahme von 600 mg Baldrianextrakt oder Plazebo über zwei Wochen zeigte sich hinsichtlich der Reaktionsfähigkeit kein Unterschied. Die Fahrtauglichkeit scheint demnach durch Baldrianpräparate nicht beeinträchtigt zu werden.

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