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Hormonersatztherapie beim Mann: Lieber wird gelitten als therapiert

Mit zunehmendem Alter kann bei Männern die Testosteronproduktion abnehmen. Obwohl diese Tatsache vielen Männern bekannt ist, lassen sich nur die wenigsten darauf hin untersuchen, geschweige denn therapieren.

Sinkt der Testosteronspiegel unter den Schwellenwert von 12 nm/l, spricht man von einem manifesten Hypogonadismus. Das Beschwerdebild reicht von Kreuz-, Gelenk- und Gliederschmerzen über Abnahme der geistigen und körperlichen Aktivität bis hin zu Potenzschwierigkeiten, Zunahme der Müdigkeit sowie Ein- und Durchschlafstörungen. Nicht selten wird von Männern im Hormontief auch Schwitzen, Nervosität, Unruhe und Gereiztheit beklagt. Wie eine in diesem Jahr bei 500 Männern durchgeführte Emnid-Umfrage ergab, sind drei Viertel der über 45jährigen von der Existenz eines Hormontiefs beim alternden Mann überzeugt. Immerhin 40 Prozent der Männer versicherten, daß sie schon einmal von dem Hormontief gehört oder gelesen hätten. Kaum ein Mann kommt jedoch auf den Gedanken, daß er selbst davon betroffen sein könnte. Auch glaubt nur jeder fünfte ältere Mann, daß das Hormontief behandelt werden sollte. Selbst wenn es der Arzt empfehlen würde, wären nur etwa 60 Prozent der Männer dazu bereit, Medikamente gegen das "Tief" einzunehmen. Ein Fünftel der Befragten glaubt, daß das Hormontief eine Folge des natürlichen Alterungsprozesses ist, in den man nicht eingreifen sollte. Dabei könnten die Beschwerden des Testosteronmangels mit Hilfe einer Hormonersatztherapie analog den Wechseljahren der Frau erfolgreich therapiert werden. Allerdings müssen vorher die Vorurteile gegen eine solche Therapie abgebaut werden und generell versucht werden, Männer mehr in Gesundheitsfragen miteinzubeziehen. Der Gang zum Arzt und entsprechende Vorsorgeuntersuchungen sind nun mal nicht unmännlich, sondern vernünftig!

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