Prisma

Diabetes: Orales Insulin in Phase II

Eine orale Formulierung von Insulin wird derzeit bei Typ-II-Diabetikern erprobt.

Sechs Patienten mit Typ-II-Diabetes testeten einen neu entwickelten Zukunftstraum aller Diabetiker, ein orales Schweineinsulin namens Macrulin, im Vergleich zu Plazebo. Macrulin senkte in dieser Studie dosisabhängig den Blutzuckerspiegel, gleichzeitig erhöhten sich die zirkulierenden Insulinmengen im peripheren Blut. In der oralen Darreichungsform wird das hydrophile Insulinmolekül mit dem hydrophilen Teil eines amphiphilen Moleküls gekoppelt. Da dieses noch einen weiteren, lipophile Pol besitzt, kann sich das Insulin in Öl lösen und eine klare Lösung bilden. Das Öl mit dem Insulin wird von einer magensaftresistenten Weichgelatinekapsel umhüllt. Das neue Insulin soll dreimal täglich zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden. Aus dem Magen gelangt es über die Pfortader direkt in die Leber als wichtigstem Wirkort. Damit könnte die Gewichtszunahme vermieden werden, die durch die periphere Wirkung von injiziertem Insulin auf das Fettgewebe zustande kommt. Allerdings müssen Diabetiker noch etwas warten: Auch wenn alles gut geht, wird die Entwicklung noch einige Jahre dauern.


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.