Prisma

Western Lowland Gorilla Diät: Energie aus dem Kolon

Als mögliches Modell für ein Ernährungsregime mit Einfluß auf die Kolonfunktion untersuchten kanadische Wissenschaftler die Ernährungsweise der Western Lowland Gorillas.

Wie die Studie ergab, zählen die in Zentralafrika beheimateten Gorillas über 200 verschiedene Pflanzen, darunter über 100 verschiedene Fruchtsorten, zu ihrem Speiseplan. 31 der am häufigsten verzehrten Pflanzen wurden auf ihren Nährstoff- und Fasergehalt untersucht. Der ermittelte Durchschnittsnährstoffgehalt lag (pro 100 g Trockengewicht) bei ca. 0,5 g Fett, 12 g Protein, 8 g verdaulichen Kohlenhydraten und 74 g Ballaststoffen. Davon ausgehend, daß diese Nährstoffzusammensetzung auf die gesamte Gorilla-Ernährung übertragbar ist, ergab sich, daß 3% der Nahrungsenergie aus Nahrungsfett, 24% aus Proteinen und 16% aus verdaulichen Kohlenhydraten gewonnen werden. Die fehlenden 57% der Energie werden dem Organismus über kurzkettige Fettsäuren zugeführt, die aus der Fermentation der verzehrten Ballaststoffe stammen. Gorillas sind demnach in der Lage, aus den unverdaulichen Ballaststoffen Energie zu gewinnen, wobei die Fermentation im Kolon eine herausragende Rolle spielt. Die Wissenschaftler der Studie vermuten, daß sich das Phänomen der Energiegewinnung aus Ballaststoffen auch auf den Menschen übertragen läßt, vorausgesetzt, er erhält ebenfalls Nahrung, die sich durch einen sehr niedrigen Fettgehalt bei gleichzeitig sehr hohem Fasergehalt auszeichnet. Darüber hinaus wäre ein solches Ernährungsregime aufgrund seiner Nährstoffrelation und dem hohen Ballaststoffgehalt ohnehin als gesunde Ernährungsweise auch für den Menschen erstrebenswert.


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