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Hermes-Mineralstoffpreis: Magnesium und Schlafqualität

Dr. Harald Murck, Max-Planck-Institut, München, wurde mit dem diesjährigen Hermes-Mineralstoff-Preis ausgezeichnet.

Die Arbeit von Dr. Harald Murck zeigt, daß die Gabe von Magnesium das Schlaf-Elektroenzephalogramm (EEG) und die nächtliche Hormonsekretion moduliert. Magnesium könnte demnach, so ein Fazit dieser Arbeit, auch einen therapeutischen Nutzen für die Verbesserung der Schlafqualität haben.
Der Preisträger untersuchte an zehn jungen gesunden Männern den Einfluß von intravenös verabreichtem Magnesiumsulfat auf das Schlaf-EEG und die nächtliche Hormonsekretion. Den Probanden wurde nach einem randomisierten Plan intravenös entweder Plazebo (Kochsalzlösung) oder eine Magnesiumsulfatlösung appliziert (3 g MgSO4 zwischen 20.30 und 21.00 h, gefolgt von 0,5 g MgSO4 bis 7.00 Uhr). Zwischen 20.00 und 7.00 Uhr wurde in regelmäßigen Abständen Blut über einen Venenkatheder abgenommen. Aus den Blutproben wurden verschiedene Hormone bestimmt. Während sich für Cortisol, Wachstumshormon, Prolaktin und Melatonin keine Veränderungen zeigten, war die Konzentration von ACTH durch die Magnesiumgabe im gesamten Verlauf der Nacht erniedrigt. Außerdem bewirkte Magnesium beim Schlaf-EEG ein deutliches Ansteigen im Spindelfrequenzbereich während des dritten Schlafzyklus, während die Deltawellen unbeeinflußt blieben. Nach Gabe von Benzodiazepinen zeigen sich ähnliche Veränderungen.
Die Ergebnisse stimmen mit der Annahme überein, daß Magnesium GABA-A-agonistische oder NMDA-antagonistische Effekte auf den Schlaf und die nächtliche Hormonsekretion hat. Magnesium könnte demnach auch einen therapeutischen Nutzen für die Verbesserung der Schlafqualität haben.
Der mit 10000 DM dotierte Hermes-Mineralstoff-Preis wurde in diesem Jahr zum sechsten Mal verliehen. Er ist mit 10000 DM dotiert. Der Preis wurde überreicht von Johannes Burges, Geschäftsführer der Firma Hermes Arzneimittel GmbH.

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