Arzneimittel und Therapie

Pramipexol: Bei frühem Parkinson-Syndrom

Der neue synthetische Dopaminagonist Pramipexol wurde als zehnwöchige Monotherapie bei Patienten in frühen Stadien des Parkinson-Syndroms geprüft.

In einer größeren Doppelblindstudie wurde Pramipexol plazebokontrolliert geprüft. 264 Patienten ab 30 Jahre, die seit weniger als sieben Jahren an idiopathischem Parkinson-Syndrom litten, nahmen teil. Sie benötigten bislang weder Levodopa noch Dopaminagonisten. Die Patienten erhielten randomisiert Plazebo oder Pramipexol in einer Enddosis von 1,5, 3,0, 4,5 oder 6,0 mg täglich. Auf eine sechswöchige Auftitrationsphase folgte eine vierwöchige Erhaltungsphase. Während der gesamten Studiendauer nahmen die Patienten die Plazebo- bzw. Pramipexoltabletten dreimal täglich ein. Hauptkriterium für die Verträglichkeit war die Zahl der Patienten, die die zehnwöchige Behandlung mit der vorgesehenen Enddosis beendeten. Hauptkriterium für die Wirksamkeit war die Veränderung des Punktwerts im Unified Parkinsons Disease Rating Scale (UPDRS). Mit dieser Skala wird die Schwere der klinischen Parkinson-Symptome beurteilt.
In der Plazebogruppe beendeten 98% der Patienten die Studie. In der 1,5-mg-Pramipexolgruppe schlossen 81% die Behandlung nach zehn Wochen mit der vorgesehenen Dosis ab. Mit 3,0 mg waren es 92%, mit 4,5 mg 78% und mit 6,0 mg 67%.
In der 6,0-mg-Gruppe bestand ein Trend zu häufigeren Nebenwirkungen, insbesondere Schläfrigkeit. In allen Pramipexolgruppen traten Schläfrigkeit, Übelkeit und Halluzinationen häufiger auf als in der Plazebogruppe. In der 4,5-mg-Gruppe kam es zu einer Thrombopenie, die allerdings keinen Bezug zur Pramipexolbehandlung hatte.
Der Punktwert auf der UPDRS-Skala besserte sich mit Plazebo im Mittel um 0,9, mit Pramipexol um durchschnittlich 5,9 bis 7,0. Gegenüber der Plazebogruppe war der Wert in allen Pramipexolgruppen gebessert, und zwar im Schnitt um rund 20%. Patienten mit schwererer Erkrankung profitierten stärker von der Behandlung.
Demnach ist der neue Dopaminagonist ein wirksames Medikament bei frühem Parkinson-Syndrom. Das Nebenwirkungsprofil scheint dem anderer Dopaminagonisten zu ähneln mit Ausnahme der in dieser Studie sehr viel seltener aufgetretenen orthostatischen Hypotonie. Die optimale Tagesdosis könnte zwischen 1,5 und 4,5 mg liegen.




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