Unregelmäßige Ernährung: Begünstigt diabetische Retinopathien

Insulinabhängiger Diabetes mellitus (IDDM) führt bei bis zu 40% der Patienten zu mikrovaskulären Komplikationen, insbesondere zu Retinopathien. Häufig sind insbesondere bei Frauen unregelmäßige Ernährung und falsche Insulindosierungen mit diabetischen Netzhautveränderungen assoziiert.

Unregelmäßige Ernährung: Begünstigt diabetische Retinopathien

In einer prospektiven Studie konnte jetzt gezeigt werden, daß sich mikrovaskuläre Veränderungen, insbesondere Retinopathien, bereits im Jugendalter entwickeln oder erheblich verschlimmern, wenn über längere Zeit große metabolische Schwankungen vorliegen. Bei 91 jungen Patientinnen wurden Ernährungsverhalten, Diabetesdauer sowie glykosiliertes Hämoglobin (Hb-A1C) untersucht und diese hinsichtlich vaskulärer Spätkomplikationen in einer vier- bis fünfjährigen Follow-up-Untersuchung verglichen. Vaskuläre Parameter waren Albumin-Ausscheidung im Urin und ophthalmologischer Befund. In diesem Untersuchungszeitraum waren bei fast einem Drittel der Frauen Ernährungsunregelmäßigkeiten mit diabetischen Retinopathien assoziiert: Bei den Patientinnen, die sich sehr unregelmäßig ernährten, wurden diese dreimal häufiger (85%) diagnostiziert als bei denjenigen, die normal aßen (24%). Bei moderaten Unregelmäßigkeiten traten doppelt so oft (43%) Netzhautveränderungen auf. Diese relativ hohe Prävalenz von Ernährungsstörungen bei adoleszenten Frauen mit IDDM läßt sich bis jetzt nicht genau erklären; jedoch müssen in erster Linie pubertätstypische Körperprobleme bedacht werden. Die meisten Patientinnen strebten eine Gewichtsreduktion an, weshalb sie häufig zu wenig aßen, Erbrechen provozierten oder zu wenig oder kein Insulin injizierten. Andere wurden laxanzien- bzw. diuretikaabhängig. Andererseits versuchten einige Patientinnen den ärztlichen Ratschlägen zu folgen, ein bestimmtes Sollgewicht als Diabetiker nicht zu überschreiten. Auch nicht vergessen werden darf in diesem Zusammenhang der die Adipositas begünstigende Effekt des hochdosierten Insulins.
Signifikant vermehrte Albuminurien konnten bei den untersuchten Patientinnen nicht nachgewiesen werden, so daß zumindest in diesem Zeitraum die Nierengefäße nicht nachweisbar geschädigt wurden.
Sowohl die Dauer des bestehenden Diabetes als auch die HB-A1C-Werte lieferten in dieser Studie hinsichtlich vaskulärer Komplikationen keine signifikanten Ergebnisse.
Pathophysiologische Mechanismen unbekannt
Bis jetzt unbekannt ist, welche pathophysiologischen Mechanismen außer der Hyperglykämie für die direkte Schädigung der Netzhautgefäße verantwortlich sind. Auf jeden Fall sollten bei IDDM-Patientinnen neben den etablierten Risikofaktoren auch das Eßverhalten überprüft werden, insbesondere bei schwieriger metabolischer Einstellung. Inwieweit eine frühzeitige Diagnose und entsprechende Therapie dieser Ernährungsstörungen das Risiko mikrovaskulärer Spätkomplikationen und damit Langzeitmorbidität und Mortalität des IDDM reduzieren kann, sollte in weiteren Studien untersucht werden.

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