Bericht

Feierstunde: 125 Jahre Deutscher Apothekerverband

In einem Festakt feierte der Deutsche Apothekerverband (DAV) am 23. September im Kaisersaal des Frankfurter Römers sein 125jähriges Bestehen.

Verbandsvorsitzender Hermann S. Keller konnte Gäste aus allen Bereichen des Gesundheitswesens und der Gesundheitspolitik zu diesem Empfang begrüßen. Grußworte sprachen Vertreter der Krankenkassen, des Großhandels, der Standesbank, der Arzneimittelhersteller und der Ärzte.
Bundesminister Friedrich Bohl, MdB, Chef des Bundeskanzleramtes, überbrachte die Grüße des Bundeskanzlers und befaßte sich mit Trends, Strömungen und Reformen in Deutschland. Er dankte den Apothekerinnen und Apothekern für den Beitrag, den sie für die Volkswirtschaft leisten, dies vor allem auch vor dem Hintergrund, daß ihnen die Gesundheitspolitik in den letzten Monaten und Jahren einiges zumutete, beispielsweise auch die Erklärungen bei den Zuzahlungen. Er sei überzeugt, daß die Bundesregierung auch in Zukunft die richtigen Weichenstellungen vornimmt. So werde es mit dieser Regierung keinen Versandhandel mit Arzneimitteln geben.
Bohl erinnerte an die revolutionären Veränderungen, die sich in Deutschland und Europa in den letzten 125 Jahren gezeigt hätten, so z. B. auf dem Gebiet der Impfstoffentwicklung. Bohl machte drei große Ströme in unserer Gesellschaft aus: die Globalisierung, die technischen Veränderungen (Internet) und den Transferbedarf in östliche Länder.
Einen "Reformstau" sieht Bohl in der Bundesrepublik derzeit nicht, es stünden lediglich Probleme auf der Tagesordnung, die gelöst werden müßten, so z. B. die Renten- und Steuerreform. Bei letzterer plädierte er vor allem für eine Tarifreform, Deutschland benötige eine signifikante Tarifabsenkung, denn der Spitzensteuersatz von 53 Prozent sei eindeutig zu hoch.
Bei der Rentenreform liege die Lösung in einer Absenkung des Rentenniveaus von 70 auf 64 Prozent, was hochgerechnet und langfristig gesehen durchaus verkraftbar sei.
Bohl sprach sich nachhaltig für die Einführung des Euro aus, der Chancen biete, aber natürlich auch Risiken beinhalte.



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