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Hormone: Testosteron-Supplementierung senkt Leptinspiegel

Eine neue amerikanische Studie zeigt, daß die Testosteronsupplementierung hypogonadaler Männer im Alter von 65 Jahren zu einer Abnahme des Leptinspiegels und einer Zunahme der Muskelkraft bei konstantem Körpergewicht führt.

Hypogonadismus führt beim alternden Mann nicht nur zur Abnahme der Sexualfunktion, sondern wirkt sich auch auf Muskelmasse und -kraft, Knochendichte und zentrales Nervensystem aus. Besonders die Zunahme an Körperfett und die Tendenz zur gynoiden Fettverteilung stehen derzeit im Mittelpunkt einiger Untersuchungen. Leptin, das Genprodukt des obesity-Gens, reguliert das Hunger- und Sättigungsgefühl. Ob und wie der Testosteron- mit dem Leptinspiegel in Zusammenhang steht, war unter anderem Gegenstand einer amerikanischen Studie. In der Studie wurden hypogonadale Männer zwischen 51 und 79 Jahren mit 200 Milligramm Testosteron über ein Jahr behandelt und die Wirkung auf Leptinspiegel, Körpergewicht und -fett (ermittelt durch bioelektrische Impedanz-analyse, BIA) untersucht. Der Leptinspiegel wurde durch die Testosterongabe signifikant reduziert. Obwohl ein niedriger Leptinspiegel ein Signal zur Nahrungsaufnahme ist, hat in der vorliegenden Studie das Körpergewicht – insbesondere der Fettanteil – nicht zugenommen. Jedoch scheint Testosteron eine anabole Wirkung auf die Zunahme der fettfreien Körpermasse zu haben. Hinweise hierauf gab eine vorausgegangene Studie. Nach sechsmonatiger Testosteronsupplementierung wurde eine Zunahme des Körpergewichts bei Männern festgestellt. Die Erhöhung des Gewichtes basiert aber nicht auf vermehrtem Körperfett, sondern auf einer Zunahme der fettfreien Körpermasse, beispielsweise der Muskulatur. Eine Zunahme der Muskelmasse wurde auch in der neuen Studie indirekt bestätigt: Die Gabe von Testosteron erhöhte im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant die Muskelkraft des Oberkörpers, die mit einem Dynamometer gemessen wurde. Die Hormonersatztherapie mit Testosteron scheint eine Reihe von typischen geriatrischen Beschwerden verbessern zu können, so der Schluß der Studie. Dennoch wird darauf hingewiesen, daß eine solche Therapie immer in der Hand eines erfahrenen Arztes gehört.

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