Prisma

Lungenkrebs: Neue Diagnosemöglichkeit

Am Georg-Speyer-Haus in Frankfurt wurde ein Gen (Tumormarker) entdeckt, das für die Diagnose von Krebs eine wichtige Rolle spielen kann.

Jüngste Forschungsergebnisse zeigen, daß das neue Gen Möglichkeiten eröffnet, den Krankheitsverlauf von Lungentumorpatienten viel genauer zu prognostizieren und somit gezieltere Therapien zu entwickeln. Die bisher gesammelten Daten geben auch Anlaß zur Hoffnung, daß das neue Gen zu Frühdiagnose und Therapie von Lungentumoren eingesetzt werden kann. Das am Georg-Speyer-Haus neuentdeckte Gen (PLK), dürfte bei der Zellteilung eine wichtige Rolle spielen. PLK kommt in allen teilungsfähigen Geweben vor, in Tumoren aber in einer viel höheren Konzentration als in gesundem Gewebe. Um mehr über die prognostische Bedeutung dieses Krebsgens zu erfahren, wurde die Überlebensdauer von Lungentumorpatienten zur PLK-Menge im Tumorgewebe in Relation gesetzt. Die Ergebnisse der erst kürzlich abgeschlossenen Untersuchungen zeigen: Je mehr PLK im Gewebe, um so aggressiver der Tumor und um so kürzer die Überlebensdauer des Patienten. Bisher wurden Überlebensprognosen bei Lungenkrebspatienten durch Feststellung des klinischen Stadiums gemacht. Wenn man bei einer Untersuchung künftig auch die PLK-Menge im Tumorgewebe mißt, ist es möglich, die Aggessivität des Tumors genauer zu bestimmen. Die Entscheidung, ob eine Chemotherapie durchgeführt werden soll, wird dadurch erleichtert. Untersuchungen an niederen Organismen haben zudem ergeben, daß eine Hemmung der PLK-Vermehrung auch zu einer Hemmung der Teilung von Krebszellen führt. Derzeit arbeiten die Wissenschaftler am Georg-Speyer-Haus daran, die Bedeutung des neuen Gens für die Therapie zu testen und eine Methode zur Früherkennung von Lungenkrebs zu entwickeln.


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