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Mediterrane Kost: Gut fürs Herz

Die Mittelmeerdiät ist nach den Ergebnissen mehrerer Studien dazu geeignet, vor der koronaren Herzkrankheit zu schützen. Als Schutzfaktoren kommen mehrere Bestandteile in Betracht.

Nordeuropäer sterben viermal häufiger an kardiovaskulären Erkrankungen als Menschen in Südeuropa, am stärksten gefährdet sind Osteuropäer, wie auf einer Pressekonferenz der European Society of Cardiology in Stockholm berichtet wurde. Ein wichtiger Grund für diese Unterschiede könnte in der Ernährung liegen: Südeuropäer essen mehr Obst und Gemüse, mehr einfach ungesättigte Fettsäuren (Olivenöl) und weniger tierische Fette und Fleisch als ihre nördlichen Nachbarn. Verglichen mit der nordeuropäischen Ernährung enthält die Mittelmehrdiät mehr antioxidativ wirkende Vitamine wie Vitamin C und E sowie Betacaroten und Flavonoide, außerdem mehr Vitamin B6 und Folsäure. In einer vor kurzem veröffentlichten Studie wurden Männer aus Finnland, den Niederlanden und Italien nach einem Indikator für eine gesunde Ernährung eingestuft, basierend auf den WHO-Ernährungsempfehlungen zur Prävention chronischer Erkrankungen. Die Männer waren von 1958 bis 1964 in die sogenannte Seven Countries Study mit insgesamt mehr als 12 000 Teilnehmern aufgenommen worden. Nach 20 Jahren zeigte sich bei den Männern mit der gesündesten Diät eine 13%ige Reduktion der Gesamtsterblichkeit und eine 18%ige Reduktion der Sterblichkeit an kardiovaskulären Erkrankungen im Vergleich zu der Gruppe mit der am wenigsten gesunden Ernährung. Welche Faktoren der Diät für die positiven Effekte verantwortlich waren, ging aus dieser Analyse nicht hervor. Nach den Ergebnissen einer französischen Studie kann eine Diät, in der die Fette durch Olivenöl (einfach ungesättigte Ölsäure) und Rapsöl (Ölsäure und die mehrfach ungesättigte Fettsäuren Alpha-Linolensäure) ersetzt wurden, bei Patienten nach einem Herzinfarkt die Reinfarktrate um 70% senken. Der Effekt war bereits nach zwei Monaten sichtbar. Wahrscheinlich wirken diese Fettsäuren daher eher über eine Hemmung der Thrombozytenaggregation als über eine Beeinflussung der Arteriosklerose. Folsäure ist ein weiterer protektiver Faktor. Bei einer niedrigen Folsäureaufnahme steigt der Homocystein-Blutspiegel. Homocystein ist ein Risikofaktor für die Arterioskleroseentstehung, vergleichbar mit dem Cholesterin. Vor allem bei Rauchern und bei Hypertonikern lassen sich erhöhte Homocystein-Blutspiegel nachweisen. Eine gesunde Ernährung sollte nach den neuesten Erkenntnissen vorwiegend aus pflanzlicher Nahrung bestehen. dazu gehören Vollkornprodukte, Gemüse, Früchte, Fisch und nur eine geringe Menge an mageren tierischen Produkten und Fleisch, vorzugsweise Geflügel. Als Fette sollte vor allem Olivenöl mit seiner hohen Menge an der einfach ungesättigten Oleinsäure, die antioxidativ wirkt, verwendet werden. dazu sollten mehrfach ungesättigte Fettsäure wie Linol- und Linolensäure in geringer Menge aufgenommen werden. Eine derartige Ernährung kann beispielsweise vor der koronaren Herzkrankheit und vor verschiedenen Krebserkrankungen schützen.

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