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Apothekerverband Nordrhein: Rüstzeug für die Zukunft

Aus welchen Gründen wird die eigene Apotheke hauptsächlich aufgesucht? Was erwarten die Kunden speziell von dieser Offizin? Jeder einzelne Apotheker, der sich auf das sich wandelnde Gesundheitswesen einstellt, muß vor der strategischen Planung zunächst den Markt analysieren.

Der Apothekerverband Nordrhein bietet seinen rund 2350 Mitgliedern dazu Hilfestellung in einer großangelegten, kostengünstigen Umfrage, die den gesamten Oktober über in den Offizinen an Rhein, Ruhr und Wupper laufen wird. Der Verband hat nach Angaben seines Geschäftsführers Uwe Hüsgen die Aktion mit dem Institut für Handelsforschung (IfH) an der Universität zu Köln entwickelt, das sich wissenschaftlich mit Fragen zur Förderung des mittelständischen Einzelhandels befaßt.

Service für Mitglieder

Bis zum 12. September sollen sich interessierte Apotheker bei dem Tochterunternehmen "Norwima" ihres Verbands in Düsseldorf melden, die anschließend bis Ende September 1000 Fragebögen sowie eine Urne zum Einsammeln der Blätter erhalten. Bis Ende Oktober können dann die Apothekenkunden ihre Einschätzung äußern, für den 24. November plant der Verband die Präsentation der Ergebnisse. In dieser Größenordnung ist die Umfrageaktion "ein Novum" für die Nordrheiner, sagte Hüsgen zur DAZ-Apotheker Zeitung. Die einzelne Apotheke bekomme vom Forschungsinstitut eine Analyse der Bedürfnisse der eigenen Kunden und Antwort auf Fragen wie - aus welchen Gründen die eigene Apotheke hauptsächlich aufgesucht wird - wer die direkten Konkurrenten sind - was die Kunden von ihrer Offizin erwarten Die Kosten in Höhe von 575 Mark (inklusive Mehrwertsteuer) enthielten neben dem Material die Auswertung der Daten. Hüsgen verwies in diesem Zusammenhang auf die deutlich höheren Kosten bis zu 9000 Mark hin, die bei anderen Anbietern für vergleichbare Analysen anfielen. Die Gründe für das vergleichsweise günstige Angebot lägen an der Einschaltung des Verbands, der dies als Dienstleistung für seine Mitglieder betrachte, sowie des nicht gewinnorientierten Forschungsinstituts IfH in Köln. Die Apotheken erhalten darüber hinaus den Vergleich der anonymisierten Durchschnittsergebnisse der übrigen, teilnehmenden Kollegen. Zudem sei eine parallel laufende, repräsentative Passantenbefragung geplant, welche der OTC-Hersteller Smith Kline Beecham unterstütze. Diese Kooperation sei vor dem Hintergrund entstanden, daß sich die Apotheker verstärkt im Selbstmedikationsmarkt engagieren sollten.

Apotheke als Gesundheitszentrum

Nach Angaben des Geschäftsführers erwartet der Verband selbst Informationen über die Kundensicht der Mitgliedsapotheken. Angesichts zu vermutender weiterer Einschnitte bei der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) müsse der Weg hin zur Positionierung der Apotheke als Gesundheitszentrum weiter forciert werden. Dabei sei wichtig, zu analysieren, welche Teile der Bevölkerung als Kunden derzeit noch nicht angesprochen oder ob zum Beispiel alternative Vertriebswege wie Drogeriemärkte oder Discounter genannt werden.

Seriosität groß geschrieben

Zusammen mit dem kostenlosen Jahres-Betriebsvergleich (betriebswirtschaftliche Analyse) des IfH kann jeder Teilnehmer dieser Marketinganalyse ein "Super-Instrumentarium" für seine individuelle Strategie erhalten, charakterisiert Hüsgen die Bedeutung der Umfrage. Er hebt zudem die Neutralität des Forschungsinstituts hervor, das die Untersuchung und Auswertung vornehme. Da der Verband lediglich anonymisierte Durchschnittswerte erhalte, seien unseriöse Praktiken wie Kenntnis und Weitergabe von Daten der direkten Konkurrenten ausgeschlossen. Interessenten wenden sich an die Norwima, Apothekerverband Nordrhein, Tersteegenstraße 12, 40474 Düsseldorf, Fax: 0211 / 4391717

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