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Finasterid: Hoffnung für Glatzenträger

An der Dermatologischen Klinik in München wird seit drei Jahren ein neuer Wirkstoff gegen hormonell bedingten Haarausfall getestet - mit haarigem Erfolg.

Finasterid, ein 5 alpha-Reduktasehemmer, der in der Therapie der Benignen Prostatahyperplasie eingesetzt wird, hat sich nebenbei als ausgezeichnetes Mittel zur Behandlung des Haarausfalls vom männlichen Typ erwiesen. In der Dermatologischen Klinik in München wird die "Nebenwirkung" des Finasterid seit drei Jahren untersucht. Das Forscherteam unter der Leitung von Privatdozent Dr. Hans Wolff konnte zeigen, daß die tägliche Gabe von 1 mg Finasterid den Haarausfall bei 86% der Behandelten stoppen konnte, bei 48% war eine kosmetisch sichtbare Zunahme des Haarfülle zu erkennen. Haarzählungen in einem 5,1 cm" großen Areal zeigten nach 12 Monaten bei 86% der mit Finasterid behandelten Probanden im Durchschnitt 107 Haare mehr als bei der Plazebogruppe. Als unerwünschte Nebenwirkung gab etwa jeder 50. Der Finasterid-Gruppe Libidoabnahme, vermindertes Ejakulatvolumen und Erektionsstörungen an. Diese Effekte waren jedoch in der Regel vorübergehend. Bisher ist Finasterid noch nicht zur Behandlung von hormonell bedingtem Haarausfall zugelassen, genauere Daten zur Zulassungssituation von Finasterid für diese Indikation werden für Ende 1997 erwartet.

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