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Englische Versandapotheke: Offiziell eine Arztpraxis

Die englische Versandapotheke Express Medical Services (EMS), die sich bereits als "größte deutsche Versandapotheke bezeichnete", "firmiert" nach dem Ausscheiden zweier Apotheker als Arztpraxis.

Express Medical Services wurde offiziell im September 1995 als Vertrieb von Pharmazeutika registriert. Als gleichberechtigte Partner werden Werner Glasa und Ray Patel genannt, die Firmenanschrift lautete jedoch auf Springfield Pharmacy, einer Apotheke im Londoner Vorort Richmond. Wie aus Unterlagen hervorgeht, die die Deutsche Apotheker Zeitung über das in Cardiff ansässige Companys House beziehen konnte, war diese Apotheke noch bis Juni 1996 die offizielle Firmenadresse. Dann zog die Firma in ihre neue Residenz nach Chelsea Harbour. Der Gründungsapotheker Ray Patel schied aus der Firma aus, ebenso der Apotheker der Springfield Pharmacy, was EMS in Schwierigkeiten brachte. Man löste das Problem, indem man aus der "Pharmaceutical supplies"-Firma eine "General Medical Practice" werden ließ, also eine gewöhnliche Arztpraxis. In England dürfen nämlich manche Ärzte, sogenannte selfdispensing doctors, Arzneimittel abgeben. Zwei Ärzte wurden zu neuen Partnern von EMS, Dr. Stephen Bradley, ein Londoner Herzchirurg, und die Ärztin Dr. Ursula Haase. Die DAZ versuchte mit beiden Kontakt aufzunehmen. Frau Haase konnte nicht angetroffen werden und mit Dr. Bradley kam - aus Zeitgründen und aufgrund von Intervention von Seiten der EMS ein Treffen nicht zustande.

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