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Selbstmedikation: Bald bei Aldi und Co?

Der Discounter Aldi Süd plant, freiverkäufliche Arzneimittel im großen Umfang in sein Sortiment aufzunehmen. Diverse Lieferanten sollen bereits angesprochen worden sein.

Branchenkenner vermuten das Starten der Aktion im Herbst diesen Jahres. "Kein Kommentar" hieß es dazu bei der Geschäftsführung des Unternehmens in Mülheim auf Anfrage der DAZ-Apotheker Zeitung. Dem Vernehmen nach haben Mitarbeiter der Kette bereits die Schulungen für den erforderlichen Sachkundenachweis absolviert. Informationen der Lebesmittelzeitung zufolge ist geplant, Tees, Melissengeist, Franzbranntwein, Baldrian, Ginseng, Knoblauchpräparate, Vitamin E, Herz- und Kreislaufmittel sowie Erkältungspräparate anzubieten. Auf Anfrage der DAZ-Apotheker Zeitung bestätigte ein produzierendes Unternehmen, das Lebensmittelfilialisten von Aldi, Lidl, Schlecker und anderen bisher mit Kosmetika beliefert, das "ernsthafte Nachdenken" einer Kooperation mit dem Discounter. Wie es bei der Maxim Markenprodukte in Pulheim hieß, existierten Pläne zur Unternehmensgründung, um Tonika und Melissengeist anzubieten. In der Praxis ist dies in der Regel mit dem Aufkaufen einer Firma verbunden, welche bereits im Besitz der erforderlichen Arzneimittel-Zulassungen ist. Keinesfalls sei daran gedacht, die im Bericht der Lebensmittelzeitung angeführte gesamte Produktpalette zu offerieren, hieß es bei Maxim. Insgesamt wird in diesem Unternehmen das Segment der freiverkäuflichen Präparate als noch nicht ausgeschöpfter Wachstumsmarkt gesehen, bei dem andere Absatzstätten als die Apotheken interessant sind. Dem Vernehmen nach ist Aldi seit Monaten damit beschäftigt, von Pharmaunternehmen Zulassungen zu kaufen, war damit jedoch zunächst nicht sehr erfolgreich. Allerdings wird der Einstieg voraussichtlich über sogenannte Lohnhersteller gelingen, welche die pharmazeutischen Firmen zum Beispiel mit Rohstoffen beliefern.

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