DAZ aktuell

Private Krankenversicherung: Arzneimittel

Als "Sorgenkinder" bezeichnen die privaten Krankenversicherer die gestiegenen Aufwendungen für Arznei- und Verbandmittel. Im vergangenen Jahr haben sie 8,6 Prozent pro Versicherten mehr für diesen Sektor ausgegeben.

Dies ist dem Rechenschaftsbericht 96 des PKV-Verbands zu entnehmen, der in der vergangenen Woche in Köln veröffentlicht wurde. Demnach haben die Aufwendungen für Heil- und Hilfsmittel um 6,8 Prozent zugelegt. Als "Sorgenkind" bezeichnet die PKV darüber hinaus die Honorarentwicklung bei den niedergelassenen Medizinern, die um 8,9 Prozent pro Versichertem wuchs. Sie vermutet zum Teil den Versuch zur Kompensation der gesunkenen Einnahmen im Bereich der gesetzlichen Krankenkassen. Dem Bericht zufolge waren im vergangenen Jahr 6,99 Millionen Bürger voll privat krankenversichert, ein Zuwachs von lediglich 600 Personen. Noch ein Jahr zuvor war der Zuwachs mit 11000 Deutschen erheblich höher gewesen. Die PKV macht dafür die erhöhte Versicherungspflichtgrenze von 2,5 Prozent im Westen verantwortlich, während die Löhne nur um durchschnittlich 1,8 Prozent stiegen. Traditionell ist die PKV in den alten Bundesländern stärker als in den neuen Ländern vertreten. Auch bei den Zusatzversicherungen sei der Anstieg nur gering gewesen. Rund sechs Millionen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) haben demnach insgesamt einen Zusatzschutz abgeschlossen. Stärker sei die Zahl derjenigen angestiegen, die die zunehmenden Lücken im GKV-Schutz einschließlich Zahnbereich abdecken wollten. Die Beitragseinnahmen betrugen laut PKV 1996 rund 31 Milliarden Mark, in der Pflegeversicherung 2,9 Milliarden Mark. Um den Anstieg der Beiträge für ältere Versicherte zu mildern, seien 2,29 Millionen Mark aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung zur Verfügung gestellt worden.

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