Arzneimittel und Therapie

Eprosartan: Zulassung

Mit Eprosartan (Teveten®) kommt demnächst der dritte Angiotensin-II-Rezeptorantagonist auf den Markt.

Substanzen dieser Wirkstoffklasse senken nicht nur den Blutdruck effektiv. Sie bieten im Vergleich mit ACE-Hemmern möglicherweise auch Vorteile bei der Behandlung der Herzinsuffizienz. Betrachtet man die Riesenauswahl der zur Verfügung stehenden Antihypertensiva, ist kaum zu verstehen, daß es nicht möglich ist, den Bluthochdruck auch bei Patientengruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen wirksam zu senken. Doch Effizienz und Verträglichkeit von Diuretika, Betablockern, Calciumantagonisten und ACE-Hemmern sind, so die Ansicht vieler Hypertonologen, noch immer nicht optimal und Weiterentwicklungen deshalb notwendig. Vor zwei Jahren erweiterte sich das Spektrum der zur Verfügung stehenden Substanzen um die Wirkstoffe der Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten, die sich vor allem durch eine gute Verträglichkeit auszeichnen. Erste Studien, z. B. die ELITE-Studie, in der Gesamtmortalität und Verträglichkeit unter einer Therapie mit Losartan und Captopril verglichen werden, weisen darauf hin, daß die neuen Substanzen eine im Vergleich zu ACE-Hemmern effektivere Behandlung der Herzinsuffizienz ermöglichen.

Der neue Angiotensin-II-Rezeptorantagonist Eprosartan (Teveten®) ist kein Prodrug, wie Losartan, sondern wirkt direkt und wird im Organismus in inaktive Metaboliten umgewandelt. Bislang wurden Wirkung und Verträglichkeit der Substanz an über 2300 Hypertonikern aller Altersstufen, überwiegend an Männern über 65 Jahren, untersucht. Davon wurden 900 Patienten über sechs Monate, die übrigen über zwölf Wochen beobachtet. Erreicht werden konnte eine effektive Blutdrucksenkung (über 10 mmHg), die mit der von Nifedipin vergleichbar, vor allem im systolischen Bereich jedoch besser als bei Enalapril war. Die Wirkung erwies sich als unabhängig von Alter, Geschlecht und Schweregrad der Hypertonie. Da der maximale Effekt frühestens nach zwei Wochen einsetzt, ist die Gefahr hypotoner Krisen in der Einstellungsphase gering. Einmalgabe fördert Compliance In Tagesdosen zwischen 200 mg und 800 mg ergab sich bei Eprosartan eine nahezu direkt proportionale Dosis-Wirkungs-Kurve. Empfohlen wird eine Tagesdosis von 600 mg Eprosartan, die – für den Patienten einfach – als Einmalgabe verabreicht werden kann, denn hinsichtlich der 24-Stunden-Wirksamkeit ergaben sich keine Unterschiede zwischen Ein- und Zweimalgabe. Eine Erhöhung der Dosierung ist bei Bedarf möglich. Eine Anpassung der Dosis bei Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz ist nicht erforderlich.

Die Studienergebnisse bescheinigen der Substanz eine gute Verträglichkeit: Abbruchrate und Nebenwirkungen lagen sogar deutlich unter Plazebo – ein Ergebnis, daß allerdings mit Vorsicht interpretiert werden sollte. Vor allem trat kaum Schwindelgefühl auf; der chronische Reizhusten war, wie bei Angiotensin-II-Antagonisten üblich, weniger häufig als unter Enalapril. Im Gegensatz zu Losartan zeigt Eprosartan keine urikosurischen Effekte. Angioneurotische Ödeme können grundsätzlich bei Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten ebenfalls vorkommen, sind jedoch seltener als unter ACE-Hemmern.

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