Arzneimittel und Therapie

Gentherapie: Gegen Rheuma

Zum ersten Mal wurde in Europa ein gentherapeutisches Verfahren gegen Rheuma an einem Patienten angewendet. Dabei wird ein Gen in die Zellen der Gelenkinnenhaut eingebracht, welches ein antiarthritisch wirkendes Protein produziert und direkt in das betroffene Gelenk abgibt.

Außerdem wurde vor kurzem an der Universität Pittsburgh, USA, eine Studie mit sechs Patienten begonnen. Im Mittelpunkt der ersten Studienphase stehen die Sicherheit des Verfahrens und erste klinische Wirkungen. Das Verfahren wurde von der Universität Pittsburgh, USA, und der Düsseldorfer Forschungsfirma Orthogen entwickelt. Der Interleukin-1-Rezeptorantagonist ist der entscheidende Punkt für den neuen gentherapeutischen Ansatz: Das Gen für dieses Protein soll in Zellen der Gelenkinnenhaut (Synovialzellen) eingebracht werden, damit diese das antiarthritische Protein in hoher Konzentration produzieren können. Damit soll der Krankheitsprozeß direkt am Gelenk beeinflußt werden: Das Gelenk wird zum Produktionsort seiner eigenen therapeutischen Substanzen. Im ersten Schritt werden dem Patienten in einer ersten Operation Synovialzellen aus einem entzündeten Gelenk entnommen. Ein Teil der Zellen wird kultiviert und mit dem Antirheumagen versehen. Dazu diente ein replikationsdefizientes Retrovirus, welches das therapeutische Gen trägt. Nach ausführlichen Sicherheitstests werden die Zellen in das entzündete Gelenk reinjiziert und sollen dort die Entzündung hemmen.

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