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Proteaseinhibito Indinavir verlangsamt AIDS-Progression

Eine Indinavir-Monotherapie senkt das Risiko von HIV-Infizierten, eine opportunistische Infektion oder ein Malignom zu entwickeln bzw. an der Erkrankung zu versterben um 61% Ų die Kombination Indinavir/Zidovudin (AZT) sogar um 70% im Vergleich zu einer Monotherapie mit Zidovudin.

Das ist das Ergebnis der ersten Langzeitstudie, des MSD-Protokolls 028, an der 996 brasilianische HIV-positive Patienten mit CD4-Zellen zwischen 50 und 250/ml (im Median 147 Zellen/ml) teilnahmen. Die Patienten wurden initial entweder mit Zidovudin oder mit Indinavir oder mit der Kombination Indinavir/Zidovudin behandelt. Als etwa ein Jahr später bekannt wurde, daß die Zidovudin-Monotherapie kein optimales Therapieregime darstellt, wurde allen Patienten unter Zidovudin die Möglichkeit einer zusätzlichen Behandlung mit Lamivudin (3TC) angeboten. Nach einer mittleren Beobachtungsdauer von 13 Monaten wurde Protokoll 028 dann vorzeitig abgebrochen. Indinavir allein oder in Kombination hatte die Progression der HIV-Infektion signifikant günstiger beeinflußt als die anderen Therapieoptionen. Bei 18% der Patienten unter der Zidovudin-Monotherapie war es zu einem AIDS-definierenden Ereignis gekommen. Unter der Indinavir-Monotherapie hatten dagegen nur 7,8% der Patienten und unter der Kombination Zidovudin/Indinavir sogar nur 6% der Patienten einen primären Studienendpunkt erreicht (s. Kasten).

Strategie für die Zukunft: Kombinationstherapie

Auch bei den sekundären Studienendpunkten schnitten die Therapiestrategien mit Indinavir signifikant besser ab. Die RNA-Konzentration im Blut fiel bei 42% der Patienten unter der Kombinationsbehandlung Indinavir/Zidovudin sowie bei 34% der Patienten unter Indinavir allein unter die Nachweisgrenze von 500 Kopien/ml. In der Zidovudin-Gruppe kam es dagegen nur bei 9% der Behandelten zu solch einem Rückgang der Viruslast. Die CD4-Werte stiegen unter Indinavir/Zidovudin im Mittel um 112 Zellen, unter Indinavir allein um 103 Zellen und unter Zidovudin allein um 21 Zellen. Protokoll 028 bestätigt somit die bereits in anderen Studien nachgewiesene Bedeutung des Proteaseinhibitors Indinavir als wichtigen Bestandteil antiretroviraler Kombinationstherapien. Die lange Beobachtungsdauer von über einem Jahr ist ermutigend. Indinavir verlängerte das krankheitsfreie Intervall von HIV-Infizierten.

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