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CDU/CSU-Fraktion: Kein Heroin vom Staat

Die Deutschen sollten dem Schweizer Modellversuch der staatlichen Heroinabgabe nicht folgen. Die bisher vorliegenden Ergebnisse bieten keinen Anlaß dazu, meinten die Drogenexperten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Beatrix Philipp und Hubert Hüppe, jetzt in Bonn.

Zahlreiche Teilnehmer seien nach Angaben des Leiters des Schweizer Modellprojekts aus einem laufenden Methadonprogramm in die Heroinabgabe gewechselt. Philipp und Hüppe bezeichneten dies als widersinnig. Andererseits würde die Zielgruppe der verelendeten, langjährig Süchtigen überhaupt nicht erreicht. Die Bundesregierung hat wiederholt erklärt, zunächst den für Juli angekündigten Abschlußbericht des Schweizer Modells abwarten zu wollen. Auch die Weltgesundheitsorganisation wird einen Bericht dazu veröffentlichen. Der Gesundheitsausschuß des Bundestags wird sich nach Angaben der beiden CDU-Politiker nicht mehr vor der Sommerpause mit staatlicher Drogenabgabe befassen.

Wie mehrfach berichtet, gibt es hierzu unterschiedliche Auffassungen in der Koalition. Die FDP-Politikerin Dr. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger plädiert für neue Ansätze in der Drogenpolitik, worunter bei Vorlage entsprechender Ergebnisse aus der Schweiz auch die kontrollierte ärztliche Abgabe von Heroin an Süchtige fallen könnte.

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