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Hypertonie: Die Blutdruckwerte konsequent senken

Bei der Behandlung der Hypertonie geht es nicht länger nur darum, den erhöhten Blutdruck zu senken, vielmehr muß der Patient mit seinem gesamten Risikoprofil gesehen und therapiert werden.

In diesem Zusammenhang haben sich auch die Grenzwerte des Zielblutdrucks geändert. Sie liegen bei 130/80 mmHg, und das nicht nur bei jüngeren Hypertonikern, sondern bei all jenen mit Begleiterkrankungen oder gar bereits aufgetretenen Endorganschäden. Trotz intensiver Aufklärungsarbeit werden weltweit nur 50 Prozent aller Hypertoniker entdeckt. Davon werden 50 Prozent behandelt, wobei jedoch nur die Hälfte eine tatsächlich effiziente Therapie erhält. Aber auch diese ist nicht ausreichend, denn sie führt nur in rund jedem zweiten Fall - also bei insgesamt 6,25 Prozent aller Hypertoniker - dazu, daß diese während der kritischen frühen Morgenstunden vor kardiovaskulären Ereignissen geschützt sind. Schon diese Zahlen zeigen, daß bezüglich der Hypertonie im diagnostischen wie auch therapeutischen Bereich Handlungsbedarf besteht. Zielwert: 130/80 Dies gilt um so mehr, als die anzustrebenden Blutdruckwerte in jüngster Zeit deutlich nach unten korrigiert wurden. So wird nur bei älteren Hypertonikern ohne zusätzliche Risikofaktoren die frühere Marke von 140/90 mmHg aufrecht erhalten. Bei jüngeren Patienten sowie all jenen mit Begleiterkrankungen oder bereits aufgetretenen Endorganschäden sollte der Blutdruck den neuen Empfehlungen zufolge auf 130/80 mmHg oder darunter abgesenkt werden. Nur so läßt sich der Entwicklung oder der Progression von Endorganschäden tatsächlich vorbeugen. Kombinationsbehandlung schon zu Beginn? Geändert haben sich auch die Empfehlungen bei der medikamentösen Therapie, denn mit einer Monotherapie alleine lassen sich die neuen Ziele kaum realisieren. Schon initial kann eine Kombinationsbehandlung sinnvoll sein. Geeignete Kombinationspartner sind dabei Calciumantagonisten, beispielsweise Verapamil, und ACE-Hemmer, beispielsweise Trandolapril. Für beide Wirkstoffe sind organprotektive Effekte belegt. Die Kombinationsbehandlung hat dabei deutliche Vorteile: So wird zum einen durch die additiven Effekte eine bessere blutdrucksenkende Wirksamkeit erwirkt und zum anderen wird durch das Angreifen über verschiedene blutdrucksenkende Wirkprinzipien eher eine Organprotektion - und das heißt in erster Linie eine Nephroprotektion - realisiert. Gleichzeitig werden gegenregulatorische Mechanismen ausgeschaltet, wodurch die Verträglichkeit im allgemeinen besser ist als bei der Monotherap

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