AstraZeneca senkt Arzneimittelpreise in den USA
Wie AstraZeneca und das Weiße Haus übereinstimmend mitteilten, wird AstraZeneca freiwillig alle vier Forderungen von US-Präsident Donald Trump für niedrigere Arzneimittelkosten erfüllen, die dieser in einem Schreiben vom 31. Juli formuliert hatte. Demnach sollen amerikanische Patienten künftig Rx-Medikamente zu Preisen zu erhalten, die denen in anderen wohlhabenden Ländern entsprechen. Dies sei bei einer Veranstaltung von Pascal Soriot, CEO von AstraZeneca, gemeinsam mit Präsident Trump und Mitgliedern seiner Regierung im Weißen Haus beschlossen worden.
Als Teil der Vereinbarung wird AstraZeneca Patienten mit Verschreibungen für chronische Krankheiten Direktverkäufe mit einem Rabatt von bis zu 80 Prozent auf den Listenpreis anbieten. AstraZeneca werde sich, so wie auch Anfang Oktober der US-Pharmakonzern Pfizer, an der Direktkaufplattform TrumpRx.gov beteiligen, über die Patienten Medikamente von AstraZeneca zu einem reduzierten Barpreis erwerben können.
50 Milliarden Dollar Investitionen
Die Vereinbarung beinhaltet darüber hinaus, dass das Unternehmen für drei Jahre von höheren US-Zöllen ausgenommen sein soll, sodass AstraZeneca die Herstellung seiner Medikamente vollständig in die USA verlagern könnte und alle in Amerika verkauften Medikamente auch in Amerika hergestellt würden. Erreicht werde dies durch die kürzlich angekündigte Investition des Unternehmens in Höhe von 50 Milliarden Dollar in die Arzneimittelherstellung sowie Forschung und Entwicklung in den USA in den nächsten fünf Jahren. Damit soll bis 2030 ein Gesamtumsatz von 80 Milliarden Dollar erzielt werden, davon 50 Prozent voraussichtlich in den USA.
Mit Blick auf Trumps Forderung nach einer verstärkten Arzneimittelproduktion in den USA verweist AstraZeneca darauf, dieser Tage im US-Bundesstaat Virginia mit dem Bau einer Produktionsstätte begonnen zu haben, die die größte derartige Einzelinvestition des Konzerns bislang darstelle. Darüber hinaus soll nächste Woche eine neu erweiterte Produktionsstätte in Coppell, Texas, offiziell eröffnet werden. Anfang nächsten Jahres will AstraZeneca zudem eine Produktionsstätte für Zelltherapien in Rockville, Maryland, und Ende 2026 ein zweites Forschungs- und Entwicklungszentrum in Cambridge, Massachusetts, eröffnen. Die USA sind nach Angaben des Unternehmens der umsatzstärkste Markt von AstraZeneca und beherbergen 19 Forschungs-, Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebsstandorte. Das Unternehmen beschäftigt in den USA mehr als 25.000 Mitarbeiter.