Landkreistag-Vertreter besuchen Apotheke in Bitterfeld-Wolfen
Landrat Andy Grabner (CDU) aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld weiß um die Probleme der Apotheken. „Wir müssen jetzt bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen im Bund unbedingt auf die sich zuspitzende Lage der Apotheken hinweisen“, sagte Grabner bei seinem Besuch der Sittig-Apotheke von Jan Sittig in Bitterfeld-Wolfen.
„Wir brauchen die schnelle und vor allem sichere Versorgung der Menschen in Stadt und Land“, so Grabner laut einer Pressemitteilung der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, die um ein Gespräch mit Vertretern des Landkreistags gebeten hatte. Grabner, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Landkreistages und Vertreter des Gesundheitsausschusses im Deutschen Landkreistag für das Land Sachsen-Anhalt, wurde begleitet vom stellvertretenden Geschäftsführer des Landkreistages, Michael Struckmeier.
„Allgemeine Kosten laufen uns davon“
„Wir sind seit 20 Jahren vom Inflationsausgleich ausgeschlossen“, erklärte Apotheker Sittig. „Die allgemeinen Kosten laufen uns jedoch davon, ohne dass wir auch nur irgendwie einen Ausgleich für die Lohn- und sonstigen Steigerungen erhalten haben. Das geht keiner anderen Branche so.“
Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, sagte, wenn eine Apotheke schließe, reiße sie eine „erhebliche Lücke in das flächendeckende Versorgungsnetz“. Der Trend müsse gestoppt werden, bevor die Wege für Patientinnen und Patienten unzumutbar werden.
Auch Sittigs Tochter Kira war anwesend. Sie arbeitet seit zwei Jahren im Familienunternehmen, erklärte aber, dass sie sich gegenwärtig nur schwer vorstellen könne, die Apotheken zu übernehmen. „Ich möchte in der Zukunft weiterhin oder vielmehr wieder in der Lage sein, ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten. Das wird auf Dauer mit den aktuellen Vergütungsbedingungen nicht möglich sein.“