Apothekenmarkt März 2015

Umsatz und Packungsmenge legen weiter zu

13.05.2015, 15:55 Uhr

Umsatz und Absatz von Arzneimitteln legen im März 2015 weiter zu. (Foto: ABDA)

Umsatz und Absatz von Arzneimitteln legen im März 2015 weiter zu. (Foto: ABDA)


Berlin – Seit Jahresbeginn verzeichnet der Apothekenmarkt einen kontinuierlichen Zuwachs: Obwohl sich die Erkältungssaison bereits wieder abschwächte, legte im März 2015 der Umsatz mit Arzneimitteln um 13 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro (ApU) zu. Die Menge abgegebener Packungen wuchs im gleichen Zeitraum um neun Prozent auf 143 Millionen Stück. Das geht aus aktuellen Zahlen von IMS Health hervor.

Allerdings beruht der Zuwachs teilweise auf statistischen Effekten: Der März 2015 hatte einen Arbeitstag mehr als der Vorjahresmonat. Im ersten Quartal 2015 schlägt sich zudem der höhere Zwangsrabatt für pharmazeutische Hersteller von sieben Prozent gegenüber sechs Prozent im Vorjahr nieder.

Der Umsatz mit rezeptpflichtigen Präparaten in Apotheke und Versandhandel stieg im März 2015 um 14 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Auch das Mengenwachstum fällt laut IMS Health mit einem Plus von acht Prozent oder 65 Millionen Packungen „beachtlich“ aus. Dabei schwächte sich der saisonale Effekt, der in den beiden Vormonaten hohe Verbräuche bei verschiedenen Antibiotika und bei Hustenmitteln ergab, im März ab. Das Mengenplus ergab sich aktuell durch einen zweistelligen Zuwachs bei Präparaten zur Langzeittherapie zum Beispiel von Schilddrüsenerkrankungen (+10 %), Herz-Kreislauf-Leiden (Beta-Blocker +11 %; Lipidregulatoren +11 %; Calciumantagonisten +110 %), Epilepsie (+12 %) und einigen psychischen Erkrankungen (Antipsychotika +11 %).

Zweistelliges Plus bei OTC

Der Umsatz- und Absatz von rezeptfreien Arzneimitteln in den Apotheken wuchs im März 2015 wieder zweistellig nach Umsatz mit plus zwölf Prozent auf 1,3 Milliarden Euro und nach Menge um plus elf Prozent auf 237 Millionen Packungen. Nach IMS-Analysen beruht das Mengenplus hier weiterhin auf eine starken Nachfrage nach verschiedenen Erkältungsarzneimitteln: topische Schnupfenmittel (+13 %), Auswurfmittel ohne antiinfektive Komponente (+25 %) und Arzneimittel zur Stärkung der Immunabwehr.

Die nach Umsatz führenden zehn Arzneimittelgruppen im Apothekenmarkt verbuchen im ersten Quartal 2015 in Summe ein Umsatzplus von 20 Prozent. Das mit Abstand stärkste Wachstum erreicht die Gruppe der antiviralen Mittel exklusive HIV (+339 %). Seit Februar 2015 gab es in dieser Gruppe sechs neue Präparate zur Hepatitis-Therapie. Zu den weiteren Gruppen mit deutlichem Umsatzplus zählen verschiedene Krebstherapeutika (Proteinkinasehemmer +13 %), MAB (Monoklonale Antikörper) (Antineoplastika +8 %) und Immunmodulatoren (Anti-TNF Produkte +10 %, Immunsuppressiva +8 %).

Im ersten Quartal 2015 wuchsen die nach Menge führenden zehn Arzneimittelgruppen im Apothekenmarkt insgesamt doppelt so stark wie der gesamte Markt (18% gegenüber 9 %). Insgesamt gingen 36 Millionen Packungen Arzneimittel mehr über die HV-Tische als im Vorjahreszeitraum, von denen der Löwenanteil auf Erkältungsmittel, Präparate zur Stärkung des Immunsystems (V03X) und Schmerzmittel, die auch der Linderung von Erkältungsbeschwerden dienen, entfiel. Der Umsatz im Apothekenmarkt erhöht sich im ersten Quartal um 661 Millionen Euro (+9 %) auf 7,2 Milliarden Euro.


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Arzneimittelmarkt Deutschland: Kontinuierlicher Zuwachs in Apotheken seit Jahresbeginn – Auch der Versand wächst

Arzneimittelumsatz, -absatz und -versand legen weiter zu

Apothekenmarkt im April

Erkältungsboom läuft aus

IMS-Health-Daten zum Apothekenmarkt im Februar 2015

Erkältungsmittel stark gefragt

1. bis 3. Quartal 2014: Rx-Absatz legt leicht zu – OTC-Absatz verliert

Apothekenmarkt: Leichter Absatzrückgang bis September

Schwache Entwicklung im Apothekenmarkt, Versandhandel wächst

Der milde Winter ist schuld

Ferienzeit dämpft Absatz in Apotheken

Der August war eher mau

Apothekenmarkt im Dezember

Erkältungssaison sorgt für Absatzschub

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.