Filtration vor der Anwendung

Atropinsulfat: Rote-Hand-Brief warnt vor Partikeln in Injektionslösungen

05.04.2024, 15:14 Uhr

Bei Applikation der Atropinsulfat - 100 mg Injektionslösung der Dr. Franz Köhler Chemie muss vor dem Aufsetzen der Kanüle ein Partikelfilter auf die Spritze gesetzt werden. (Foto: DarwelShots / AdobeStock)

Bei Applikation der Atropinsulfat - 100 mg Injektionslösung der Dr. Franz Köhler Chemie muss vor dem Aufsetzen der Kanüle ein Partikelfilter auf die Spritze gesetzt werden. (Foto: DarwelShots / AdobeStock)


Die Dr. Franz Köhler Chemie GmbH informiert darüber, dass in Atropinsulfat - 100 mg Injektionslösungen im Rahmen des fortlaufenden Stabilitätsprogramms sichtbare Partikel gefunden wurden. Die Anwender werden aufgefordert, die Lösung mit einem Spritzenvorsatzfilter zu applizieren.

Atropinsulfat - 100 mg Injektionslösung der Firma Dr. Franz Köhler Chemie GmbH ist als Antidot bei Vergiftungen mit direkten oder indirekten Parasympathomimetika (z. B. Alkylphosphate, Carbamate, Muskarin) indiziert. 

Betroffen von der Warnung des Herstellers sind chargenunabhängig die Packungsgrößen 5 x 10 ml und 25 x 10 ml. Laut Rote-Hand-Brief wird als Ursache eine Interaktion zwischen Bestandteilen des Ampullenglases und in der Injektionslösung enthaltenen Sulfationen angenommen. Im Rahmen des fortlaufenden Stabilitätsprogramms wurde das Auftreten sichtbarer Partikel festgestellt, Hinweise auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen oder eine Beeinträchtigung der Wirksamkeit im Zusammenhang mit den Partikeln liegen nicht vor.

Membranfilter mit Porengröße 0,2 µm bis 0,45 µm verwenden

Aus Sicherheitsgründen bittet die Dr. Franz Köhler Chemie GmbH darum, bei der Applikation von Atropinsulfat – 100 mg Injektionslösung ein Spritzenvorsatzfilter zu verwenden. Die Porengröße des Filters sollte zwischen 0,2 µm und 0,45 µm liegen. Für die gängigen Filtermaterialien Polyethersulfon (PES), regenerierte Cellulose (RC) und Nylon wurden in internen Untersuchungen des Herstellers keine Inkompatibilitäten mit der Lösung festgestellt. 

Zur Filtration wird die Lösung zunächst aus der Ampulle in die Spritze aufgezogen, der Filter zwischen Spritze und Kanüle positioniert und die Lösung durch den Filter appliziert. Ein vorheriges Benetzen des Filters ist nicht erforderlich.


Dr. Sabine Werner, Apothekerin und Redakteurin
readktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker

Wichtige Mitteilungen

Praxistipps für die Apothekenrezeptur

Herstellung von Augentropfen

Pharmazeutisch-technologisches Fachwissen und handwerkliche Fertigkeiten sind gefragt

Tipps für die Herstellung von Ophthalmika

0 Kommentare

Kommentar abgeben

 

Ich akzeptiere die allgemeinen Verhaltensregeln (Netiquette).

Ich möchte über Antworten auf diesen Kommentar per E-Mail benachrichtigt werden.

Sie müssen alle Felder ausfüllen und die allgemeinen Verhaltensregeln akzeptieren, um fortfahren zu können.