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Apothekenvergütung
ABDA will „kleinteilige“ Projekte statt neuer Honorar-Struktur
Die ABDA lehnt eine große Umstrukturierung des Apothekenhonorars ab. Nach der heutigen Mitgliederversammlung der Standesvertretung in Berlin teilte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt mit, dass die ABDA weder Kürzungen am Honorar noch eine „Verteilungsdebatte“ zulassen wolle. Der richtige Weg seien viele, kleine Projekte, in denen die Apotheker neue Dienstleistungen anbieten und dafür honoriert werden.
Wieder einmal hat die ABDA-Mitgliederversammlung, bei der Vertreter aus allen 34 Kammern und Verbänden zusammenkommen, unter keinem guten Stern stattgefunden: Für die Kernforderung der Apotheker (Rx-Versandverbot) gibt es nach wie vor keine politische Mehrheit, durch die Presse und die gesundheitspolitischen Verbände kursiert ein Honorar-Gutachten, das den Apothekern einen Überverdienst attestiert, und innerhalb der ABDA gibt es auch einigen Dissens, weil Mitglieder mit eigenen Honorar- und Versorgungsvorschlägen an die Öffentlichkeit gehen. Und trotzdem soll die Versammlung am heutigen Donnerstag äußerst ruhig und konstruktiv gewesen sein, berichteten viele Teilnehmer nach der Sitzung.
Auch ABDA-Präsident Friedemann Schmidt erklärte im Anschluss, es habe nur „ganz kurz“ überhaupt eine Diskussion zum derzeit am heftigsten debattierten Thema, dem Apothekenhonorar, gegeben. Vielmehr habe es breite Zustimmung für den Plan des geschäftsführenden Vorstandes der ABDA gegeben. Dieser sieht laut Schmidt vor: „Erstens wollen wir über eine Herabsenkung unseres Honorars nicht verhandeln. Wer eine Kürzung des Apothekenhonorars auch nur ins Gespräch bringt, ist für uns kein Gesprächspartner. Und zweitens sind wir uns auch einig, dass es keine interne Verteilungsdebatte geben wird.“
Overwiening-Vorschlag „ist verworfen“
Gabriele Regina Overwiening, Kammerpräsidentin in Westfalen-Lippe, hatte kürzlich einen Honorar-Vorschlag ins Spiel gebracht, der bei vielen ihrer Kollegen in die Kritik geriet. Dem Plan zufolge sollen alle Apotheken einen Teil ihres Honorars in einen Fonds einzahlen, aus dem insbesondere solche Apotheken schöpfen, die besonders viele Gemeinwohlaufgaben und Dienstleistungen anbieten. Angesprochen auf diesen Vorschlag reagierte Schmidt kurz angebunden: „Ist verworfen.“ Und in der Tat: Auch andere Sitzungsteilnehmer berichteten, dass alternative Vergütungsmodelle nicht einmal diskutiert worden seien.
Stattdessen sieht der Plan der ABDA zur Renovierung des Apothekenhonorars folgendermaßen aus: „Neben der existierenden Säule“ des Fixhonorars soll eine weitere Vergütungssäule gebaut werden. „Die Apotheker sollen für ihre individuellen Dienstleistungen vergütet werden", so Schmidt. Diese könnten im Bereich der Chroniker-Beratung oder der klassischen Medikationsanalyse liegen. Den Ärzten will Schmidt dabei nicht zu nahe kommen: „Ein Wettbewerb mit den Ärzten macht keinen Sinn, auch weil der Gesetzgeber dann immer sagen könnte, dass diese Leistungen schließlich schon vergütet würden.“ Auch deswegen sei er kein Freund der Idee, dass Apotheker impfen sollten. Allerdings könnten die Pharmazeuten zur Verbesserung der Impfquote beitragen, etwa durch Dokumentationen oder Aufklärungsarbeit.
3 Kommentare
Wen interessiert´s...
von Mathias Mallach am 08.12.2017 um 10:57 Uhr
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Ins Abseits
von Reinhard Rodiger am 08.12.2017 um 9:55 Uhr
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Verblendung oder Prokrastination als Lebensmotto ?
von gabriela aures am 07.12.2017 um 22:07 Uhr
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