DAZ.online - Wissen vor 8 - klicken Sie hier
Dienstag, 13. März 2018
 
 

Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,

die EMA hat Post: einen dicken Umschlag mit dem Zulassungsantrag für Delafloxacin – einem neuen Fluorchinolon. Das erstaunt zunächst, denn Fluorchinolone blicken derzeit harscher Kritik ins Auge: Patientenverbände gehen auf die Barrikaden, und sogar die Tagesthemen und Stern TV warnten jüngst vor schweren Nebenwirkungen. Ganz ungerechtfertigt ist der erhobene Zeigefinger hier keineswegs: Fluorchinolone sind tatsächlich keine Smarties. Allerdings sind Fluorchinolon-haltige Arzneimittel keine per se „böse“ antibiotische Waffe, nur könnten manche Ärzte das zielgenaue Schießen mit derselbigen noch etwas üben – und sich hinsichtlich leitliniengerechter antibiotischer Verordnungen durchaus noch ein Stück entwickeln. Das forderte die FDA übrigens bereits vor Jahren, einen restriktiveren Einsatz von Fluorchinolonen. Kritisieren Apotheker das Antibiotika-Verordnungsverhalten von Ärzten, spielen sie jedoch leicht mit dem Feuer – oder zumindest mit einer potenziell gekränkten Eitelkeit. Dennoch: Manchmal ist ein apothekerliches Intervenieren durchaus indiziert. Banale Sinusitis oder unkomplizierte Harnwegsinfektion – hier haben Fluorchinolone nichts verloren. Hingegen bei schweren Infektionen, unter anderem mit hartnäckigen Keimen wie Pseudomonas aeruginosa, sind Levofloxacin und vor allem Ciprofloxacin eine wertvolle Bereicherung im sonst recht überschaubaren Pseudomonaden-wirksamen Antibiotikaschrank. Daher freuen wir uns pharmazeutisch auf die eventuelle antibiotische Verstärkung. Das neue Delafloxacin aus der Gruppe der „Problem-Fluorchinolone“ trifft im Übrigen auch „Problem-Keime“ wie MRSA, Pseudomonas und Klebsiellen.

(Foto: Imago)

 

Modellprojekt

Cannabis zum freien Konsum bald aus Kölner Apotheken?

Die FDP will es, die Grünen sowieso und die SPD kann es sich wohl auch vorstellen: Modellversuche, bei denen Cannabis zum freien Konsum in Modellversuchen kontrolliert abgegeben wird. Bislang hatte nur die FDP gezielt auf die Apotheken als Abgabestelle hingewiesen. Lokalpolitiker von mehreren Parteien setzen sich nun aber dafür ein, dass die Innenstadtapotheken in Köln solche Modellversuche in die Realität umsetzen. Die Apotheker haben Bedenken. Mehr zu dem Beschluss lesen Sie jetzt auf DAZ.online.

(Foto: Imago)

 

Bundesregierung

Union und SPD unterzeichnen Koalitionsvertrag

Fast ein halbes Jahr nach der Bundestagswahl ist die Neuauflage der Großen Koalition unter Führung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) besiegelt. Die Partei- und Fraktionsspitzen von Union und SPD unterzeichneten am gestrigen Montag in Berlin den Anfang Februar ausgehandelten Vertrag für ihr künftiges Regierungsprogramm. Für die Apotheker gibt es zwei wichtige Punkte in dem Vertrag. Mehr dazu jetzt auf DAZ.online.

 

Themen am Morgen

Das Handelsblatt beschreibt die aus seiner Sicht wettbewerbsfeindlichen Punkte im Koalitionsvertrag und zählt auch das Rx-Versandverbot dazu.
Dem Deutschen Ärzteblatt zufolge ebbt die Grippewelle langsam ab - außer in Norddeutschland.
Die Ärztezeitung zitiert eine Studie, nach der Menschen, die in ihrer Kindheit eine Krebserkrankung erlitten haben, ein größeres Risiko haben, später an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu leiden.

Das war „Wissen vor 8“ an diesem Morgen. 
Ich wünsche Ihnen einen gelungenen Start in einen hoffentlich schönen Dienstag. Morgen lesen wir uns wieder, wenn Sie mögen!

Celine Müller
Apothekerin, Redakteurin DAZ.online

Und wie immer gilt: Anregungen, Kritik und Themenwünsche gern per Mail an uns: redaktion@daz.online

 

Seminar – Neue EU-DSGVO

Neue Datenschutz-Bestimmungen 2018 »

13. September – Hamburg

HVKompass Homöopathie live - Naturheilkunde-Berater (IHK) »

 

16. März – Berlin

INTERPHARM 2018 »

27. Mai – Meran

PHARMACON 2018 »

20. Juni – Hamburg

DAV REZEPTURGIPFEL »

 
 
 
 
iomb_np szmtag