Prävention

PKW-Check ja – Gesundheitsvorsorge nein

Berlin - 25.04.2024, 16:45 Uhr

Eine Möglichkeit der Vorsorge: Niedrigschwelliges Impfangebot in der Apotheke. (Foto: DAZ / Schelbert)

Eine Möglichkeit der Vorsorge: Niedrigschwelliges Impfangebot in der Apotheke. (Foto: DAZ / Schelbert)


Apotheken sollen laut den Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in Zukunft mehr Präventionsarbeit anbieten. Aber wie wird das Thema Gesundheitsvorsorge eigentlich in der Bevölkerung wahrgenommen? Das zeigt eine Umfrage im Auftrag von Pfizer.

Apotheken sollen zukünftig stärker in Präventionsarbeit eingebunden werden. Auch das steht im kurz vor Weihnachten öffentlich gewordenen Eckpunktepapier von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). So sollen sie etwa „verstärkt in die Prävention und Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und tabakassoziierten Erkrankungen eingebunden werden, etwa durch die Etablierung neuer pharmazeutischer Dienstleistungen oder eine stärkere Einbeziehung in entsprechende Check-up-Untersuchungen“, heißt es dort.

Lauterbach hatte Ende Oktober schon Apotheker- und Ärzteschaft an einen Tisch gebracht, die Gespräche verliefen dem Vernehmen nach konstruktiv. Zuvor hatte er in einem „Impulspapier“ seine Pläne für ein „Vorbeuge-Gesetz“ dargelegt. Mitte April dieses Jahres sprach er in einem Interview wieder darüber.

Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von Pfizer zeigt, wie groß die Defizite bei der Prävention sind. So ließen die Deutschen ihr Auto häufiger überprüfen als ihre Gesundheit, schreibt das Pharmaunternehmen in einer Pressemitteilung an diesem Mittwoch. „Während 81 Prozent der PKW-Besitzer:innen ihr Auto im letzten Jahr zur Inspektion gebracht haben, nahmen lediglich 59 Prozent aller Befragten im selben Zeitraum eine Vorsorgeuntersuchung wahr.“

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Nur die Hälfte (52 Prozent) der Befragten wusste, wann Impfungen aufgefrischt werden sollten. Etwas mehr als ein Drittel (39 Prozent) gab an, im vergangenen Jahr von Krankenkasse oder Arzt auf Angebote wie Krebsfrüherkennung oder Impfungen angesprochen worden zu sein.

Besserer Zugang zu Präventionsangeboten nötig

„Die Ergebnisse machen deutlich, dass viele Menschen grundsätzlich für das Thema Gesundheitsvorsorge sensibilisiert sind, sich jedoch einen einfacheren Zugang zu Präventionsangeboten sowie mehr Orientierung und Anreize wünschen. Hier besteht Nachholbedarf“, hebt Dr. med. Christian Lenz, Medizinischer Direktor von Pfizer Deutschland, hervor.

42 Prozent der Befragten erklärten, Gesundheitsvorsorgeuntersuchungen häufiger wahrzunehmen, wenn kurzfristige Termine möglich wären. 30 Prozent würden bei regelmäßigen Erinnerungen häufiger Angebote zur Vorsorge nutzen. Einen elektronischen Service zur Erinnerung an Vorsorgetermine (z. B. per E-Mail oder SMS) würden ca. 60 Prozent der Befragten in Anspruch nehmen. Für viele wäre es zudem ein Anreiz, wenn gesundheitsbewusstes Verhalten belohnt wird.

Impfen in der Apotheke

Ein wichtiger Punkt bei der Prävention sei das Impfangebot. Pfizer weist darauf hin, dass andere EU-Länder wie Frankreich die Impfquote unter anderem durch niedrigschwellige Impfangebote, beispielsweise in Apotheken, signifikant steigern konnten. „Diese könnten nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsprävention in Deutschland leisten, sondern potenziell auch hausärztliche Praxen entlasten und die Rolle der Apotheken stärken.“ In der Umfrage gab fast die Hälfte der Befragten (43 Prozent) an, ein Impfangebot in der Apotheke wahrnehmen zu wollen.


Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Nur zu

von Stefan Haydn am 25.04.2024 um 18:42 Uhr

Laßt Klabauterbach nur planen. Ist eh keiner mehr da, der das noch machen könnte.

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