Bivalente COVID-19-Impfstoffe

EU verzichtet auf angepasste Zertifikate

Berlin - 05.10.2022, 13:15 Uhr

Für eine Immunisierung mit einem Omikron-angepassten Impfstoff gibt es jetzt digitale Zertifikate nach bewährter Art. (Foto: IMAGO / Lobeca)

Für eine Immunisierung mit einem Omikron-angepassten Impfstoff gibt es jetzt digitale Zertifikate nach bewährter Art. (Foto: IMAGO / Lobeca)


Seit die Impfungen mit den angepassten COVID-19-Impfstoffen Anfang September angelaufen sind, machte die Ausstellung der zugehörigen digitalen Impfzertifikate Probleme. Es hieß, hierfür fehlten noch die nötigen EU-Datensätze. Doch nun hat die EU-Kommission entschieden, dass es gar keine neuen Datensätze für die bivalenten Vakzine von Moderna und Biontech/Pfizer geben soll – die bisherigen können weiter verwendet werden. Neu ist jetzt aber ein Datensatz für den Totimpfstoff Valneva.

Drei an die Omikron-Variante angepasste COVID-19-Impfstoffe sind derzeit verfügbar:

  • Comirnaty Original/Omicron BA.1
  • Comirnaty bivalent Original/Omicron BA.4/5
  • Spikevax bivalent Original/Omicron BA.1

Doch bislang liefen frisch Geimpfte, die sich in der Apotheke ein digitales Impfzertifikat erstellen lassen wollten, oft auf. Das Gleiche galt bei einer Impfung mit COVID-19 Vaccine Valneva.

Aus den Apothekerverbänden kam dazu die Information, dass die technischen Spezifikationen und die Datensätze der Europäischen Union für die Zertifikate fehlten. Zunächst war in Aussicht gestellt, dass diese Mitte September bereits stehen werden. Doch es rührte sich nichts – und auch Ende September erklärte der Deutsche Apothekerverband noch, es werde mit Hochdruck an der Umsetzung der Vorgaben gearbeitet. In einigen Apotheken (und auch in Impfzentren) ging man derweil schon dazu über, auch für die Omikron-Impfung einfach „Comirnaty“-Zertifikate auszustellen.

Mittlerweile hat das Bundesgesundheitsministerium allerdings die Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesgesundheitsbehörden informiert, dass die Europäische Kommission entschieden hat, vorerst „keine eigenen Value Set Codes“ für die drei oben genannten variantenspezifischen Impfstoffe zu definieren.

„Demzufolge werden bis auf Weiteres die bestehenden Codes Comirnaty (EU/1/20/1528) und Spikevax (EU/1/20/1507) für das digitale Impfzertifikat der EU verwendet“, heißt es in dem auf den 29. September 2022 datieren Brief. Weiter wird erklärt: „Wenn eine Person beispielsweise eine zweite Auffrischimpfung mit dem neuen variantenspezifischen Comirnaty Impfstoff ‚Comirnaty bivalent Original/Omicron BA.4/5‘ erhalten hat, bekommt diese Person ein digitales Impfzertifikat mit dem bestehenden Code EU/1/20/1528 und der Kodierung 4/4 zur Indikation der erhaltenen Dosis“.

Einen Datensatz gibt es laut BMG jetzt aber für den neuen Totimpfstoff Valneva. Auf der Testumgebung sei das aktualisierte Valueset bereits verfügbar, heißt es.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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1 Kommentar

EU Impfzertifikate

von Sven Larisch am 06.10.2022 um 8:23 Uhr

Ich habe das Problem eh nicht verstanden. Ein Moderna oder Comirnaty Zertifikat bleibt genau das- Ein verf... Zertifikat für die jeweilige Impfung! Wir hinterlegen in der Apotheke weder welcher Impfstoff (bivalent oder nicht normal 1 oder 4-5) noch zwingend die Charge (was ich für angebrachter halte, denn die Charge Identifiziert jede Variante des Impfstoffes). Aber man musste erst auf eine EU Entscheidung warten - euer ernst ??? Selbst wenn ich das vierte mal mit einem "Normal" Impfstoff geimpft bin und nicht mit dem Varianten Impfstoff- es zählt die Impfung - nichts anderes. Ich denke nicht, das ein Gesetz oder eine Verordnung eine zwingende Boosterimpfung immer mit dem neuen Variantenimpfstoff vorsieht... Egal ..Viel Lärm um nichts würde ich sagen.

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