Serie Apotheken-Apps und Plattformen (teil 2)

Was kann „Ihre Apotheken-App“ – das Angebot des Zukunftspakts Apotheke

Stuttgart - 30.09.2022, 09:15 Uhr

„Ihre Apotheken-App“ wird vom Zukunftspakt Apotheke angeboten. (a / Screenshot: IhreApotheken.de / DAZ.online)

„Ihre Apotheken-App“ wird vom Zukunftspakt Apotheke angeboten. (a / Screenshot: IhreApotheken.de / DAZ.online)


Auch im Apothekenmarkt gibt es mittlerweile eine größere Auswahl von Vorbestell-Apps. Eine davon ist die „Ihre Apotheken-App“, welche Teil des Angebots des Zukunftspakts Apotheke ist. Bereits mehr als 7000 Apotheken sind dem Anbieter zufolge registriert und für ihre Kunden jederzeit digital erreichbar.

Die „Ihre Apotheken-App“ ist seit Ende 2021 verfügbar und stellt eine Ergänzung zur bereits etablierten Webversion (ia.de) dar. „Ihre Apotheken“ ist Teil des Zukunftspakts Apotheke, der von Noweda und Burda ins Leben gerufen wurde. Es handelt sich um eine Kooperationsplattform, die den Apotheken und Kunden die technischen Voraussetzungen für eine Vielzahl von digitalen Lösungen bietet. 

Man könnte es mehr Infrastruktur anstatt Plattform nennen, denn geboten wird ein Grundgerüst an Funktionen – die Apotheke wählt sich aus dem Angebot das aus, was für sie aktuell passt. Für die Teilnahme zahlen Apotheken monatlich einen Beitrag von 80 Euro, wenn ausschließlich das Basisangebot genutzt wird. Dazu gehören die Präsenz auf IhreApotheken.de (ia.de) sowie in der App und ein Abo der Zeitschrift MyLife, welches zweimal monatlich mit einer Auflage von 50 Exemplaren ausgeliefert wird. Weitere zubuchbare Optionen sind jederzeit möglich. Dieses Angebot gilt für jede Apotheke, egal ob eine Zusammenarbeit mit Noweda besteht oder nicht. Die ersten drei Monate laufen als kostenlose Testphase, ein Sonderkündigungsrecht besteht bis zum letzten Tag dieser drei Monate.

„Ihre Apotheken-App“ bietet zahlreiche Bestellmöglichkeiten

Die App kann von der Apotheke in jeglicher Weise individualisiert werden. Durch die Anbindung an die Warenwirtschaftssysteme von Pharmatechnik, CGM Lauer sowie ADG erscheint die Bestellung des Kunden direkt im Kassenprogramm und kann bearbeitet werden. Dies ermöglicht außerdem eine Bestandsabfrage, sobald ein Kunde ein Non-Rx-Präparat bestellen will. Diese Funktion ist kein Muss, kann aber von der Apotheke aktiviert werden. 

Die bestellten Artikel können in der App direkt mit Kreditkarte oder PayPal bezahlt werden. Auch hier gilt: Nur, wenn die Apotheke dies freigeschaltet bzw. dazu gebucht hat. Daneben kann die App als reine Reservierungsplattform genutzt werden. Alternativ zur Anbindung an die Kasse erhält die Apotheke eine E-Mail oder ein Fax, um die Bestellung zeitnah zu bearbeiten. 

Die Apotheke kann zudem alle möglichen Spezialisierungen und Angebote hinterlegen. Beispiele sind das Anmessen von Kompressionsstrümpfen, Schwerpunktthemen wie Ernährung, Baby und Familie oder Phytotherapie, Durchführung von Corona-Antigen-Schnelltests, der Verleih von Milchpumpen, bargeldlose Zahlung, Öffnungszeiten, Notdienstbereitschaft und vieles mehr. 

Ein weiteres Tool ermöglicht das Buchen von Impfterminen direkt in der App. Für den kommenden Herbst und Winter könnte das ein Zugewinn für manche Vor-Ort-Apotheken sein.

Bestellung als Gast möglich

Laut Google-Play-Store am 01.09.2022 wurde die App mehr als 10.000 Mal heruntergeladen und hat eine Bewertung von 3,7/5 Sternen bei 50 Rezensionen. Bewertungen werden demnach in der Regel sehr schnell vom Support beantwortet, der auch Lösungsvorschläge anbietet. 

Kunden können als Gast bestellen oder ein Profil mit Telefonnummer und Mail-Adresse anlegen. Anschließend wird eine Apotheke ausgewählt. Entweder man hinterlegt direkt die persönliche Stammapotheke oder sucht im Umkreis nach einer nahe gelegenen Alternative. Bereits in der Auflistung wird ersichtlich, ob die Apotheke Botenlieferungen oder die Online-Bezahlfunktion anbietet. 

Eine Vergleichbarkeit von Preisen und Angeboten aller umliegenden Apotheken ist nicht möglich und entspricht nicht dem Konzept von ia.de. Der Kunde kann dennoch jedes Mal eine neue Apotheke auswählen, wenn er das wünscht. 

Die App ermöglicht die Übermittlung von E-Rezepten mittels QR-Code-Scanner sowie klassischen Rezepten mittels Fotofunktion und die Reservierung oder den Kauf von non-Rx-Präparaten. 

Eine Chatfunktion innerhalb der App ist seit Anfang 2022 möglich, wenn die Apotheke die Funktion implementiert hat. Darüber hinaus findet man die Anfahrtsbeschreibung und hinterlegte Kontaktmöglichkeiten wie E-Mail oder Telefon. Bei WaWi-Anbindung wird bei einer non-Rx-Bestellung direkt eine mögliche Abholzeit und, sofern von der Apotheke hinterlegt, ein Lieferzeitraum zum Kunden nach Hause angezeigt. Zusatznutzen für den Kunden: die App bietet neben der bereits erwähnten Impfterminplanung eine Bestellhistorie, eine Einnahmeerinnerung für Medikamente und unterstützt bei der Arztsuche.

Apotheken sind mit App zufrieden

Apotheken, die die „Ihre Apotheken-App“ bereits nutzen, sind nach eigener Aussage vor allem vom Preis-Leistungs-Angebot sehr angetan. Das Baukastenprinzip ermöglicht neben der App zahlreiche weitere Funktionen, die Raum für die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Apotheken bieten sollen. Viele Kooperationen sollen dem Marketing dienen und so direkt den Apotheken vor Ort – so zumindest die Idee der Anbieter. Beispielsweise ist ia.de in die ADAC Medical App eingebunden und bietet zudem verschiedene Touch-Points mit anderen Unternehmen und Angeboten im Netz wie Netdoktor, Clickdoc von CGM, der Immunkarte von Blue oder Noweda. 


Carolin Kühnast, Apothekerin
redaktion@daz.online


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