DAZ-Podcast

„Die Apotheke als Tankstelle der Gesundheit“ – Apotheker vs. Ökonom

Stuttgart/Berlin - 08.08.2022, 07:00 Uhr

Dr. Uwe Weidenauer und Professor David Matusiewicz. (s / Fotos: privat | Tom Schulte Fotografie)

Dr. Uwe Weidenauer und Professor David Matusiewicz. (s / Fotos: privat | Tom Schulte Fotografie)


Der Gesundheitsökonom Professor David Matusiewicz skizzierte kürzlich gegenüber der DAZ seine Vision des Apothekenwesens der Zukunft. Vor allem seine Aussage, es gebe hierzulande zu viele Offizinen, sorgte für Kontroversen. Im DAZ-Podcast stell er sich jetzt dem Apothekeninhaber Dr. Uwe Weidenauer.

Wie wird sich das Apothekenwesen im Zuge der digitalen Transformation verändern? Dazu äußerte sich in der vergangenen Woche der Gesundheitsökonom und Digitalisierungsfachmann Professor David Matusiewicz von der FOM Essen ausführlich im Gespräch mit der DAZ. Aus seiner Sicht steckt viel Potenzial in der Branche – die Apotheken könnten sich zur zentralen ersten Anlaufstelle im Gesundheitswesen mausern, die Versorgungssteuerung übernehmen und Arztpraxen entlasten.

Der zweiteilige Beitrag schlug hohe Wellen, vor allem weil Matusiewicz gleichzeitig eine deutliche Reduktion der Apothekenzahlen in Deutschland prophezeit. Das allerdings hält er für unkritisch – aktuell gebe es ohnehin zu viele Offizinen hierzulande, meint er.

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DAZ-Autor Dr. Uwe Weidenauer, Apothekeninhaber aus Weinheim, wollte die Aussagen des Ökonomen nicht so stehen lassen: Im DAZ-Podcast kommen die beiden ins Gespräch. Welchen Herausforderungen müssen sich die Apotheker:innen stellen? Und ist die packungsabhängige Vergütung wirklich ein Auslaufmodell?

Hören Sie im Podcast, was der Wunsch der jungen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten nach Work-Life-Balance für Konsequenzen für die Branche haben könnte, welchen Einfluss Fremdinvestoren im Gesundheitswesen gewinnen werden und was Matusiewicz unter der „Apotheke als Tankstelle der Gesundheit“ versteht.


Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@daz.online


Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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5 Kommentare

Diskussion zu diesem Beitrag

von Uwe Weidenauer am 09.08.2022 um 14:24 Uhr

Ich finde die rege Diskussion zu den Beiträgen wirklich gut. Häufig emotional, was auch nachvollziehbar ist, sind die Apotheker/n ja die Kritisierten. Trotzdem müssen wir uns mit den Inhalten und der teils berechtigten Kritik auseinandersetzen, denn sie spiegeln zum Teil auch den Antrieb der Politik wieder.
Zudem haben wir aufgrund der gesellschaftlichen und vor allem demographischen Entwicklung Probleme, die wir lösen müssen. So beispielsweise das reihenweise Sterben der Landapotheken, was für Ökonomen gut ist, denn wenig Kunden, kein Geschäft (mehr). Für den Berufsstand ist das aber nicht OK!

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Das gefährliche Mantra der Ökonomen:

von Christian Giese am 08.08.2022 um 18:18 Uhr

"Wir ..."
"Wir ..."

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Je weniger Apotheken, desto höhere Kosten für die Kassen!

von Thomas Eper am 08.08.2022 um 8:49 Uhr

Herr Professor David Matusiewicz, kontaktieren Sie mal Hr. Prof. Uwe May.
Der wird Ihnen erklären können, wie Apotheken durch Selbstmedikation (statt Arztbesuch) jährlich über 20 Mrd. im Gesundheitswesen einsparen.
Übrigens nur so zur Info: Ärzte stellen die Rezepte aus, nicht die Apotheker. Somit würde es bei weniger Apotheken nicht weniger Rezepte geben.

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Ich lasse mich jetzt auch von "Gefühlen" leiten und werde...

von R. Lachenmaier am 08.08.2022 um 8:35 Uhr

... Ökonom
Das Format: nunja.
Nur kurz zum Hrn. Ökonom, der ja fleissig ohne zusammenhängende Zahlen und nach "Gefühl" argumentiert. Btw. Erbsenzählen vor Apotheken ist nicht nur schlicht, sondern unzureichend. Wäre die Apotheke nicht versorgungsrelevant, gäbe es sie nicht.
Ein paar Anmerkungen zum Gesagten:
- zwar werden Kranke Kassen und Krankenhäuser seit Jahren "weniger", aber Frage an den Ökonomen: wird es dadurch in irgendeiner Weise billiger - denn nur das sollte ja das Ziel sein? Trotz möglicher Synergieeffekte (ich sehe keine, ums mit dem Ökonomen zu sagen, "gefühlt" weniger Leistung & Service) wird es immer teurer. Allein 12 Mrd Verwaltungskosten der kranken Kassen - ist das ökonomisch verantwortbar??
- das gleiche Spiel im Apothekenhonorarmarkt: gibt es da seit 2004 signifikante Steigerungen?! Das wird sicher der Ökonom beantworten können - der kennt sich ja mit Zahlen und "Gefühlen" aus.
- was die Pandemie gezeigt hat und immer noch zeigt: dezentrale, flexible, kompetente Herstellbetriebe sind UNBEZAHLBAR. Soll doch der Ökonom bei der nächsten Katastrophe (muss ja keine Pandemie sein) Desinfektionsmittel herstellen, Jodtabletten verteilen und die Versorgung gewährleisten...
Dezentralität und Flexibilität sind in Notsituationen unabdingbar.

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Gibt's das zum Nachlesen ?

von Dr. Ralf Schabik am 08.08.2022 um 8:18 Uhr

Einer der extremen Produktivitäts-Killer der Neuzeit sind Podcasts und Videos. Es ist leider Fakt, dass immer mehr Menschen nicht mehr lesen, geschweige denn "verstehen" können. Aber 55:24 für eine Unterhaltung zwischen zwei Menschen investieren zu müssen - wer kann sich das zeitlich leisten ? Eine ganz schlimme Entwicklung - die einen leben im WhatsApp-Staccato, die anderen ziehen sich epische Videos rein ... und diejenigen, die schnell Infos überfliegen, erfassen und bei Bedarf vertiefen möchten, die bleiben auf der Strecke.
Natürlich machen "echte" Diskussionen in bestimmten Fällen Sinn. Aber der zunehmende Fokus ausschließlich auf Streams ist eine gefährliche Entwicklung ...

Gibt es als Abrundung der bisherigen zwei Beiträge die Kernaussagen des Gesprächs auch zum Nachlesen ?

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