Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

15.05.2022, 07:30 Uhr

E-Rezepte ab 1. September – des einen Freud, des anderen Leid. (Foto: Alex Schelbert)

E-Rezepte ab 1. September – des einen Freud, des anderen Leid. (Foto: Alex Schelbert)


Kreuzen wir mal den 1. September im Kalender dick rot an: Vermutlich ist das der nächste Starttermin fürs E-Rezept für alle Apotheken. Aber nicht für alle Arztpraxen – sie sollen erst peu à peu dazu kommen. Und selbst diese Extrawurst gefällt nicht allen Kassenärztlichen Vereinigungen, sie sprechen schon von politischer Erpressung. Ganz anders tönen die „E-Rezept-Enthusiasten“ (gibt es wirklich!), ein neuer Verein von E-Rezept-Fans, die sogar Belohnungen ausloben wollen für alle, die 100 und mehr Rezepte pro Woche ausstellen oder beliefern. Und bevor es dann nur noch weitgehend retaxsichere E-Rezepte geben wird, kassieren die Krankenkassen eben mal schnell noch Apotheken ab, die eine fehlende Dosierungsangabe der Ärzte übersehen haben. Richtig perfide! 

9. Mai 2022

Liest sich recht vernünftig, was Dirk Heidenblut, SPD-Bundestagsabgeordneter, über die Apotheken sagt. Heidenblut, in seiner Fraktion für Apotheken zuständig, sagt im Interview auf DAZ.online, dass er nichts von einem höheren Kassenabschlag hält. Er sei „schon verblüfft“ gewesen, dass so etwas im Entwurf für das GKV-Stabilisierungsgesetz stehe. Denn eigentlich wolle die Ampel-Koalition doch die Apotheken stärken. Jetzt wolle er erst mal den neuen Entwurf abwarten, „ich hoffe, der Abschlag steht dann nicht mehr im Fokus“. Mein liebes Tagebuch, das wollen wir doch sehr hoffen. Wofür er sich auch ausspricht, sind die erleichterten Abgaberegelungen für Arzneimittel, wie sie während der Corona-Pandemie für Apotheken gelten, z. B. bei Arzneimittelsubstitutionen, aber auch falls Arzneimittel nicht vorrätig oder nicht lieferbar sind. Man sollte solche Regelungen in die Zukunft retten, sagt Heidenblut, sie seien gut für Apotheken, aber auch gut für Patientinnen und Patienten. Und sogar mit Blick aufs Fixhonorar zeigt er sich aufgeschlossen: „Ich halte es nicht für gesetzt, dass sich beim Fixhonorar nichts tun wird.“ Na, mein liebes Tagebuch, schön zu hören, sein Wort in Lauterbachs Ohr, aber woher nimmt der SPD-Mann seinen Optimismus? Volle Unterstützung ist vom ihm im Übrigen auch für die pharmazeutischen Dienstleistungen zu erwarten, er möchte sie gerne auch auf apothekerliche Präventionsleistungen ausweiten und ja, auch hier müsse man sich das Fixhonorar anschauen. Er kann sich zudem vorstellen, dass man per Gesetz radikale Auswüchse wie zum Beispiel Nullretax bei geringfügigen Formfehlern verhindern könne. Das können wir uns auch vorstellen, mein liebes Tagebuch. Aber Heidenblut hat auch Wünsche an die Apotheken: mehr Engagement beim Impfen, bei der Versorgung mit Medizinalcannabis und auf dem Gebiet der Prävention. Da gehen wir doch gerne mit. Jetzt müsste er nur noch kräftig mitwirken, unser Honorar entsprechend anzupassen.



Peter Ditzel (diz), Apotheker
Herausgeber DAZ / AZ

redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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3 Kommentare

Kommentar von Ed

von Holger Rummel am 16.05.2022 um 18:46 Uhr

Ich weiss nicht, irgendwie hätte ich an Herrn Dietzels Stelle eine Antwort gegeben auf Ed.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Nicht mehr viel los hier Herr Ditzel

von Ed am 15.05.2022 um 21:00 Uhr

An Urlaubszeiten mag es wohl nicht liegen
Wie kommt das?
Nur mal so ins Unreine gesprochen:
Das penetrante Gendern, das jede Leselust an diesem Blatt verhindert?
Ein, meines Erachtens immer weiteres Entfernen von den Kollegen, die, so nannte es mal ein Präsident, eine Bude ihr Eigen nennen.
Viele von uns schauen ehr mit Neid auf die Ärzte, die sich gegen das e Rezept stemmen in der jetzigen Form. Ihr Sarkasmus ist da unangebracht
Neulich, in diesem Format, waren es die läppischen 50 Euro, die jede Apotheke dem DAV in den Rachen zu werfen habe
Wie kommen Sie darauf, dass das Jeder läppisch zu finden habe und man das ungefragt und unreflektiert zu akzeptieren hat?
Bitte nehmen sie Abstand davon, wie es die PZ macht, im Namen der Apothekerschaft meinen sprechen zu können
Gerne Fakten und Analysen und Meinungen
Was de Budenapotheker dann daraus macht, soll ihre Sorge nicht sein

Das ist nur meine Meinung. Aber ich sehe zunehmend, dass es hier kaum noch Kommentare gibt, seit Ihr Still immer „ einnehmender“ wird

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Nicht mehr viel los hier Herr Ditzel

von Gert Müller am 16.05.2022 um 0:23 Uhr

Daumen hoch !

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