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Elektronische Gesundheitskarte

Sachsen startet zweite Testphase

LEIPZIG (av/daz). Sachsens Gesundheitsstaatssekretär Dr. Albert Hauser und der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium Rolf Schwanitz haben am 30. Mai in Ebersbach den Startschuss für die nächste Testphase der elektronischen Gesundheitskarte in der sächsischen Testregion gegeben.

"Mit der Karte können wir die medizinische Versorgung der Bevölkerung verbessern und zugleich Geld sparen", sagte Hauser. "Der flexible und weniger ortsgebundene Zugriff auf die medizinischen Daten kommt einer zunehmenden Zahl von Menschen entgegen," ergänzte Schwanitz. Für die bereits über 10.000 Nutzer der elektronischen Gesundheitskarte in der sächsischen Testregion Löbau-Zittau stehen mit Übergang in die neuen Tests weitere Funktionen zur Verfügung. Ab Juni 2007 werden mit der neuen Teststufe Rezepte beim Arzt auch elektronisch ausgestellt und mittels der Gesundheitskarte in die Apotheke gebracht. Das klassische Papierrezept läuft zunächst noch parallel. Schließlich werden alle am Test teilnehmenden Ärzte und Apotheker sowie Ärzte des Klinikums Löbau-Zittau mit ihrem elektronischen Heilberufeausweis ausgestattet. Nur damit haben sie die Berechtigung für den Zugang zu den Patientendaten.

Neben Hauser und Schwanitz lobte auch Rainer Striebel, Geschäftsführer der AOK Sachsen und Vorsitzender des Lenkungsausschusses der SaxMediCard, die Apotheken. In der Testregion seien alle Apotheken mit hohem, auch finanziellem Einsatz in dem Projekt engagiert.

Der Kreis der Testpersonen wird sich in der nahenden Testphase erweitern. Ab sofort werden auch private Krankenversicherungen mit in den Feldversuch einbezogen. "Im Juni 2007 sind die Apotheken und das Klinikum des Landkreises Löbau-Zittau in die Testerweiterung eingebunden. In dieser neuen Teststufe werden elektronische Rezepte, Notfalldatensätze und der elektronische Heilberufeausweis mit der neuen Karte getestet", blickt Mirko Weißbach, Projektleiter zur Einführung der elektronischen Gesundheitskarte in Sachsen, voraus. Auch sind weitere gesetzliche und private Krankenversicherungen der Arbeitsgemeinschaft SaxMediCard beigetreten, was für die breite Akzeptanz in der sächsischen Testregion spricht.

In Sachsen wurden seit Dezember 2006 die ersten 10.000 elektronischen Gesundheitskarten ausgegeben. Damit hat Löbau-Zittau in diesen Tagen bundesweit als erste Testregion eine der Hauptforderungen der Gematik (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH) erfüllt, mindestens 10.000 Versicherte der teilnehmenden gesetzlichen Krankenkassen mit funktionsfähigen elektronischen Gesundheitskarten auszustatten. Seit dem Testbeginn im Dezember 2006 nutzten über 4000 Patienten bereits die neue Gesundheitskarte in den beteiligten Test-Arztpraxen. Die neuen Kartenlesegeräte und die geänderte Software in den Arztpraxen funktionieren weitgehend fehlerfrei. Lesefehler gab es bei lediglich vier Prozent der eingelesenen Karten. Für fehlerhafte Karten erfolgt ein Austausch, so dass für den Funktionsabschnitt 1 – das Schreiben und Lesen des elektronischen Rezeptes und der Notfalldaten auf die Karte – alle Versicherten optimal vorbereitet sind.

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